Auf ihrem nunmehr fünften Album „Follow Me: Kill!“ entfernen sich CRIPPER weiter von ihren Thrash-Wurzeln. Dass sich die Band vermehrt neuen Einflüssen öffnet, hat sich bereits auf dem Vorgänger „Hyëna“ abgezeichnet. Auch die aktuelle Platte liefert neben klassischen Thrash-Riffs eine Menge Einflüsse aus dem Core- und Djent-Bereich.
Was dabei als erstes auffällt, ist die arg sterile Produktion. Klar, das ballert alles verdammt ordentlich und mit Schmackes aus den Boxen. Den kleinsten Hauch von Dynamik sucht man allerdings vergebens. Der modernen Ausrichtung des Songmaterials steht das allerdings gut zu Gesicht. Das wiederum spielt sich überwiegend in der Knüppelregion ab. Verschnaufpausen bieten CRIPPER auf „Follow Me: Kill!“ kaum an. Das überlange „Comatose“ ist der erste Song der Platte, der mal nicht direkt in die Vollen geht, sondern mit einem ruhigen Gitarrenintro startet. Hier Fahren CRIPPER auch ein Gespür für Melodien auf, welches das restliche Album leider vermissen lässt. Auch im Anschluss bewegt sich der Song in erster Linie im Midtempo-Bereich und ist somit eine willkommene Abwechslung.
Cripper bleiben straight
Von dieser Abwechslung gibt es auf „Follow Me: Kill!“ aber leider viel zu wenig. „Running High“, der mit acht Minuten Spielzeit längste Song der Platte, ist noch so ein Ausnahmefall. Hier überraschen CRIPPER mit schleppenden Riffs und einem sphärischen Mittelteil, der eine dichte Atmosphäre aufbaut. Außerdem gibt Britta Görtz ihre Singstimme zum Besten. Das bildet einen gelungenen Kontrast zu den sonst sehr brutalen Shouts. An den technischen Fähigkeiten der Musiker gibt es ohnehin nichts zu meckern. Allerdings rauschen die meisten Songs einfach am Hörer vorbei. Das soll nicht heißen, dass CRIPPER kein solides Material an den Start gebracht haben. Aber den Songs fehlen wirklich markante Riffs oder Hooks.
Mit „Follow Me: Kill!“ setzen CRIPPER ihre stilistische Entwicklung konsequent fort. Bis auf wenige Ausnahmen gelingen ihnen dabei aber kaum Stücke, die im Gedächtnis bleiben. Über diese Gleichförmigkeit kann auch das hohe spieltechnische Können der Musiker leider nicht hinwegtäuschen. Keine schlechte Platte, aber eine, die weit hinter den Möglichkeiten der Band zurückbleibt.
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