Crimson Falls - Fragments Of Awareness

Review

Die ganze Wahrheit über CRIMSON FALLS oder: Versprich nichts, was du nicht halten kannst!

Was man mir verspricht: derb-ballernden, vielseitigen DeathMETALcore, aggressives Riffing, brutalste Beatdowns, Blast-Attacken, komplexe Rhythmen, mitreißende Gangshouts, melancholisch-melodische Einschübe und nicht zuletzt: ein wertiges Gesamtpaket.

Was ich letztendlich bekomme: In jedem Falle kein schlechtes Album. Denn was CRIMSON FALLS hier verzapfen, hat durchaus Hand und Fuß. Im Grunde genommen tut sich nur ein Problem auf: fehlende Abwechslung. Hätte man diesen geballten Batzen auf eine halbe Stunde Spielzeit konzentriert, würde man es mir vielleicht leichter machen, “Fragments Of Awareness“ eine sehr gute Bewertung mit auf den Weg zu geben. Mit einer Spielzeit von knapp 45 Minuten macht man es mir aber eben nicht leicht. Womit wir wieder beim Thema wären.

CRIMSON FALLS spielen durchaus eigenständigen Deathcore. Weswegen die Betonung laut Promozettel (s.o.) auf ‚Metal‘ liegt, bleibt für mich allerdings im Verborgenen. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang jedenfalls die Produktion, ist sie doch dermaßen druckvoll, dass man manchmal Angst bekommen könnte, wäre man nicht so ein harter Kerl wie ich. Haha.
“Fragments Of Awareness“ beinhaltet viele coole Riffs, reichlich Gefrickel und zahlreiche Moshparts, die allerdings relativ wenig Innovation aufweisen. Einige Nummern leben vielmehr vom technischen Anspruch der Instrumente. Daher wirken die Songs teilweise etwas überladen. Weniger wäre wohl (mal wieder) mehr gewesen.
Die angeführten Blast-Attacken ufern leider völlig aus, sodass schlussendlich (fast) nur Blastbeats übrig bleiben. Auf eine Dreiviertelstunde gesehen, darf man das schon mal als Kritikpunkt ankreiden. Hier besteht Nachholbedarf. Ohnehin frage ich mich immer, warum der Deathcore so viel davon braucht. Aber das steht in den Sternen.
Auch die komplexen Rhythmen, die man sich als progressiver Zeitgenosse das ein oder andere Mal herbei gewünscht hätte, besitzen eher Seltenheitswert. So rudert man letzten Endes doch hauptsächlich in 4/4-Gewässern.
Ja, die mitreißenden Gangshouts. Die muss ich verpasst haben. ‚GO FUCK YOURSELF!‘ – Leute, das reißt doch heutzutage keinen mehr mit. Zieht euch mal von DEVIL SOLD HIS SOUL “Truth Has Come“ ‚rein. DAS sind mitreißende Gangshouts.
Bleiben noch die melancholisch-melodischen Einschübe. Wenn ihr das so nennen wollt! Zu hören im Song “Solace“, dem besten des Albums. Ich würde das Melodic Death-Einfluss nennen. Aber gut.

Fazit: Ein wertiges Gesamtpaket ist zu bejahen – stets darauf bedacht, ‚wertig‘ restriktiv auszulegen. Denn anstrengend ist das Ganze definitiv.

Rhetorische Frage zum Abschluss: Warum verliert der Promozettel kein Wort über den Gesang? Ist der so schlecht?
Rhetorische Antwort: Keinesfalls, sondern die wahre Stärke von “Fragments Of Awareness“, die man erst spät oder gar nicht bemerkt.

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14.05.2011

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