Crime In Stereo - Selective Wreckage

Review

Das auf Long Island beheimatete Quintett CRIME IN STEREO hat unter dem Banner „Selective Wreckage“ eine Zusammenstellung von bisher unveröffentlichtem Material und Outtakes aus verschiedenen Aufnahme-Sessions zusammengestellt, die in zehn Songs die Entwicklung der Band, von ihrem 2006er Album „The Troubled Stateside“ bis zu ihrem aktuellen und in der Anlage ein wenig ruhigerem Output „Crime In Stereo Is Dead“, verdeutlichen soll.

Wer jetzt ein Sammelsurium von B-Seiten und minderwertiger Ausschussware erwartet liegt weit daneben. Jede der melodischen Punk/Hardcore-Nummern besticht durch ein fast schon trüffelschweinartiges Gespür für eingängige Melodien und einen wohldosierten Anteil rauer Aggressivität.

Nach dem kurzen schwermütigen Intro „Panned Auras“ folgt der einzige Track neueren Datums: „Everywhere And All The Time“, der mit viel Tempo nach vorne prescht, aber gleichzeitig sehr melodisch ist. „Desertbed“ schlägt in die gleiche Kerbe und überzeugt mit einem schönen mitsingkompatiblen Refrain. Mit „Love“ folgt darauf ein eher punkig angehauchter Song, der Hymnen Potential besitzt und aus der „The Troubled Stateside“ Aufnahmezeit stammt. Schnell, melodisch und eingängig. „When Women Come Out To Dance“ stammt ebenfalls aus dieser Phase und ist solides Songmaterial, aber nicht überragend. Die drei darauf folgenden Tracks „Takbir“, „The Bride“ und „Four X’s“ waren ursprünglich für die nie veröffentlichte Split mit CAPITAL geplant. Deutlich rauer geht man hier zu Werke. Nichtsdestotrotz kommt die Melodie nie zu kurz und die drei Songs gehören zum Besten auf „Selective Wreckage“. Die letzten zwei Nummern heben sich klar vom Rest ab. „These People Ought To Know Who We Are And Tell That We Are Here“ ist recht aggressiv, sphärisch und erinnert mich leicht an MODERN LIFE IS WAR. Der Abschluss „Let Me Take You Out“ ist sehr ruhig, äußerst melancholisch und will nicht so recht ins Gesamtbild passen, verdient sich aber dennoch das Prädikat gut.

Für Fans sicherlich ein Muss, aber auch für Leute geeignet, welche bisher nichts von CRIME IN STEREO gehört haben und sich einen Überblick über das bisherige Werk der Band verschaffen wollen. Abzüge in der B-Note gibt es für den streckenweise recht dünnen Sound und die doch sehr kurze Spielzeit.

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28.11.2008

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