Eines kann und muss man gleich mal vorweg konstatieren, die musikalische Qualität von „Wretched Illusions“ kann mit dem tollen Cover leider nicht mithalten. Dafür ist der Death Metal von CREEPING DEATH ganz einfach nicht zwingend und aussagekräftig genug.
Diese These untermauert gleich mal das Eröffnungsdoppel, welches zwar schon recht solide und handwerklich absolut ok ist. Aber irgendwie fehlt da der gewisse Pep, es plätschert so ein wenig vor sich hin. Doch zum Glück kriegen CREEPING DEATH dann mit „Bloodlust Contamination“ die Kurve. Ab hier wird es nämlich endlich flotter, das weckt die bereits etwas vor sich hin dösende Muskulatur. Auch das folgende „Sinner‘s Torch“ geht in eine ähnliche Richtung. Den Texanern gelingt somit eine klare Steigerung nach dem doch etwas uninspirierten Start.
CREEPING DEATH mit einem durchschnittlichen Debüt
Es geht also doch, und es geht auf diesem besseren Niveau auch weiter. „Corroded From Within“ erhebt sich fein schleppend, „Peeled From Reality“ gehört wieder zur flotten Fraktion und „World Decay“ ist ein recht cooler Stampfer mit einigen präzisen Salven. Auch der Titelsong ist noch so einer aus einer oberen Schublade. Der geneigte Fan findet immer wieder Querverweise zu BENEDICTION, ASPHYX, BOLT THROWER oder OBITUARY.
Doch bitte nicht falsch verstehen und gleich zu hohe Luftsprünge machen, von der Klasse der hier genannten Bands sind CREEPING DEATH schon noch ein ganzes Stück entfernt. Aber die Amerikaner deuten absolut an, das man in Zukunft durchaus mit ihnen rechnen kann, wenn sie ihr Potential noch besser ausschöpfen. Denn „Wretched Illusions“ bewegt sich schon noch auf einem überschaubarem Level. Für eine bessere Bewertung sind Niveau und Leistungsdichte im Death Metal vor allem momentan einfach zu hoch.
Es fehlt noch die letzte Konsequenz
Das Level dieser Scheibe hält sich auf diesem Debüt noch die Waage zwischen Durchschnitt der normalen und der leicht gehobenen Sorte. „Wretched Illusions“ geht also schon in die richtige Richtung. Es fehlt allerdings noch die letzte Konsequenz, die dann durchaus in dem einen oder anderen richtigen Kracher münden kann. CREEPING DEATH schmieren mit ihrem Debüt keinesfalls ab, werden aber zumindest mit dieser Scheibe kaum nachhaltig punkten können.
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