Creature (BE) - Dying Nation

Review

Nach der Bandgründung im Jahre 2001 und zwei EP’s aus den Jahren 2001 und 2003, legen die Belgier CREATURE mit „Dying Nation“ ihr Full-length-Debüt vor. Nicht zu verwechslen sind die Belgier mit den gleichnamigen, deutschen Blackies.

Die markigen Vocals von Fronter Muzdreg und die Produktion der kalt-klirrenden Gitarren drängen CREATURE zunächst in die schwarze Ecke, schnell wird aber klar, dass sich die Songs der Belgier deutlich von der Schablonenform abheben; vielfältige Einflüsse sorgen für die nötige Abwechslung. Das Grundgerüst bildet melodischer Black Metal, immer wider gliedern die Belgier Elemente aus den Bereichen Death, Thrash, Viking und Folk ein. Dass der Wille und der Mut zu einem eigenständigen Sound nicht immer mit einer guten Platte gleichzusetzen ist, zeigen Füller-Songs wie beispielsweise „Sin Eater“. Nur gut, dass die Filler in der Unterzahl sind, was „Dying Nation“ streckenweise zu einem kurzweiligen und interessanten Hörvergnügen macht.
Die Wikingerhelme bei „Valhalla Reborn“ oder dem muttersprachlichen „Dodennacht“ stehen den Belgiern sehr gut. Gut ist meiner Meinung nach aber auch, dass diese Elemente eher spärlich eingesetzt werden und somit nicht totgeritten werden. Das Hauptbetätigungsfeld der Belgier liegt im melodischen Black Metal, ständig präsent ist der latente Hang zum Todesmetall („Angra Mainya“) und zum melodisch-thrashigem Midtempo („Hellride“). Diese Mixtur gelingt nicht immer, lässt aber mehr aufhorchen, als die streckenweise guten Black Metal-Songs („Dead Man“, „End Of Mayhem“), bei denen man aber auch Strecken der Langeweile über sich ergehen lassen muss.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Vocals, besser gesagt die Produktion derer. Generell sind die Grunts und Screams von Muzdreg sehr gelungen, sie wurden aber mit deutlich zu viel Hall belegt. Deutlich gut zu Gesicht gestanden hätte den Songs auch ein druckvolleres Drumming: Gerade bei den Blasts offenbart Drummer Zaghtak Schwächen; zu holprig und ungenau ist das Spiel des ansonsten gelungenen Performance des Stöckchenschwingers.

Dennoch ist „Dying Nation“ unterm Strich ein passabler Einstand. Konzentriert man sich beim nächsten Longplayer mehr auf die Stärken, wird man von CREATURE noch viel Gutes hören. Wer seinen Black Metal gerne melodisch mag, und nicht vor den Ingredienzien Thrash, Death und Viking zurückschreckt, der kann sich diesen Newcomer bedenkenlos auf dem Einkaufszettel notieren.

30.04.2007

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