Die Gitarren bis in den Keller gestimmt. Manisches Geschrei obendrauf. Dissonante Gitarrenriffs. Und die regelmäßigen Breakdowns dürfen natürlich nicht fehlen. CREAK lassen auf ihrem Debütalbum „Depth Perception“ wahrlich kein Modern-Metal-Klischee aus.
CREAK klingen nach Computer-Spielerei
Auf technischer Ebene setzt die Band das ganze kompetent um. Das Schlagzeug kommt mal amtlich groovig, mal im bolzigen Blastbeat daher. Die Gitarrenfraktion wiederum bietet ihre Riffattacken mit maximaler Präzision dar. Jeder Ton auf „Depth Perception“ sitzt perfekt. Doch da liegt ein wenig der Hund begraben.
Denn spätestens, wenn in „Hare In The Woods“ elektronische Spielereien dazukommen, wirkt das wilde Treiben von CREAK so immens klinisch und am PC zusammengeschustert, dass es schnell langweilt. Mit den Clean Vocals in „Restless Dreams“ ist der letzte Punkt auf der Metalcore-Checkliste kurz darauf ebenfalls abgehakt. „Depth Perception“ wirkt überwiegend schablonenhaft und uninspiriert.
Langeweile setzt ein
Spannender wird’s auf der Platte nur, wenn CREAK den Fuß vom Gaspedal nehmen. Mit dem atmosphärischen Zwischenspiel „An Endless Black“ lockert die Band das Geschehen gelungen auf. In „Left To Heaven“ basteln sie aus solch atomsphärischen Parts einen ganzen Song, der aufgrund seiner hypnotischen Melodien als Highlight der Platte durchgeht.
Am Sound selbst gibt es – wie im Genre üblich – nicht viel auszusetzen. Ein bisschen roher dürfte es sein, doch insgesamt knallt die Produktion ordentlich fett aus den Boxen, sodass die Anlage an ihre Grenzen kommt. Durch die Mängel im Songwriting nutzt sich dieser Gewalteffekt allerdings schnell ab – und die Langeweile setzt ein.
„Depth Of Perception“ ist mehr vom immergleichen
Da draußen wird es sicherlich einige Metalcore- und Modern-Metal-Fans geben, die sich an den genannten Kritikpunkten kaum bis gar nicht stören. Wer mehr im immergleichen in diesem Genre haben möchte, ohne Songs, die in irgendeiner Form aus der Masse hervorstechen, sollte bei „Depth Perception“ definitiv ein Ohr riskieren. Alle anderen können das CREAK-Debüt getrost ignorieren
Das, was ich da höre, hat für mein Verständnis mit Modern Metal oder Metalcore höchstens am Rande was zu tun. Was genau das sein soll, weiß ich allerdings auch nicht. Mich erinnert es ein bisschen an Code Orange, mit denen ich nicht allzu viel anfangen kann. Geht mir mit dem hier Gehörten auch so.