Oha, die ersten beiden Lieder des CRAVEN IDOL-Debüts lassen hellhörig werden: Mit „To Summon Mayrion“ führt ein mystisches, sechseinhalbminütiges Black/Death-Semi-Epos voller geisterhafter Choräle, aggressivem Gekrächze sowie verschiedener Tempi und Stimmungen in die Platte, bevor das unheilige Trio aus der englischen Hauptstadt mit dem kurzen, herrlich wütenden Black/Thrash-Geschoss „Sworn Upon The Styx“ klarmacht, dass es auch Schlachten schlagen kann, bei denen es keine Gefangenen geben wird. Nicht schlecht!
Leider gelingt es CRAVEN IDOL in der Folge nicht, der eingangs geschürten Erwartungshaltung gerecht zu werden. Da wird fast durchgängig mordlüstern geschrotet, als habe der Beelzebub persönlich höllisch hohe Abschussprämien für menschliche Ohren ausgerufen – für atmosphärische Einschübe, die den Öffner veredelten, bleibt kaum noch Zeit. Wie auch, denn die ist hier mit insgesamt lediglich 33 Minütchen schließlich sehr knapp bemessen. Warum hat man nicht zumindest noch ein längeres, auflockerndes Stück draufgepackt, was die ganze Angelegenheit erheblich runder hätte wirken lassen und zudem in die Nähe der 40-Minuten-Marke gebracht hätte?
Schade, dem furiosen, abwechslungsreich-vielversprechenden Auftaktviertel von „Towards Eschaton“ folgt ein ernüchternder Rest. Der kommt zwar in seiner durchweg düster-ruppigen, etwas an DESTRÖYER 666 erinnernden Art halbwegs charmant daher, ertrinkt aber spätestens gegen Ende der kurzen Scheibe bereits in seiner eigenen Prügel-Monotonie. Einen leicht fahlen Beigeschmack hinterlässt auch die Tatsache, dass die Londoner das hübsch anzusehende Logo aus Demo-Zeiten schon zum ersten Langspieler haben fallen lassen – solche Musik funktioniert ohne das schmückende Beiwerk aus Schnörkeln, Totenschädeln, Drudenfüßen und Nieten doch nur halb so gut.
Kommentare
Sag Deine Meinung!