Crashdiet - Automaton

Review

Die schwedischen Sleaze-Rocker CRASHDÏET sind wahre Kämpfernaturen, die sich trotz harter Rückschläge in ihrer Karriere nicht unterkriegen lassen. Der erste und schwerste davon dürfte der Suizid ihres charismatischen Originalsängers Dave Lepard (der WATAIN zum Song „Leper’s Grace“ auf ihrem neuen Album inspirierte) im Jahre 2006 gewesen sein, nachdem erst im Jahr zuvor das kultige Debüt „Rest In Sleaze“ erschienen war.

Nach einem starken Comeback mit „Generation Wild“ und dem Nachfolger „The Savage Playground“ verließ der damalige Sänger Simon Cruz vollkommen überraschend die Band während einer Tour durch Japan. Trotz dieser Umstände machten CRASHDÏET beharrlich weiter und bewaffnet mit dem neuen Sänger Gabriel Keys veröffentlichten sie 2019 das Album „Rust“. Nun schlägt „Automaton“ ein weiteres Kapitel im Buch des hymnischen Sleaze Rock aus Schweden auf.

CRASHDÏET liefern krachende Sleaze-Hymnen am Fließband

Die Sause startet mit einem Sprachsample des verstorbenen Dave Lepard und zollt diesem somit Tribut und zeigt, dass sein Geist in der Band bis heute noch präsent ist. Mit „Together Whatever“ gibt es anschließend einen richtigen Partykracher, der die Dekadenz und Exzesse der Hochphase des Hair Metal und Sleaze Rock zelebriert. Mit dem hymnischen „Shine On“ machen CRASHDÏET klar, dass sie sich von nichts aufhalten lassen und kompromisslos immer weiter machen.

„No Man’s Land“ kracht richtig, bevor es mit „Darker Minds“ ein wenig ruhiger und nachdenklicher wird. Es geht um das Gefühl, dass sich etwas im Leben einfach nicht richtig anfühlt und eine Veränderung bevorsteht. Auf „Powerline“ hat STEEL PANTHER-Frontmann Michael Starr die Ehre, den ersten Gastauftritt auf einem CRASHDÏET-Album zu zelebrieren. Leider ist genau dieser Song ein bisschen sehr poppig geraten. Passt zur Partystimmung des Albums, aber hat vielleicht ein bisschen zu viel Zuckerglasur. Sei’s drum, mit „Resurrection Of The Damned“ und „We Die Hard“ gibt es wieder zwei richtige Brecher mit Metalllegierung.

„Automaton“ – der Wille ist ungebrochen

Das zackige „Unbroken“ erinnert an die Songs des Debüts und macht den Standpunkt der Band erneut klar: „Nicht unterkriegen lassen und weiter machen.“ Ein Thema, das sich durch das gesamte Album zieht und angesichts der Bandgeschichte absolut nachvollziehbar ist und nicht aufgesetzt wirkt. Mit der Barhocker-Ballade „I Can’t Move On (Without You)“ klingt das Album ruhig aus. CRASHDÏET knüpfen auf „Automaton“ qualitativ an ihre vergangenen Großtaten wie dem Debüt und „Generation Wild“ an und zeigen mehrmals ihren immer noch ungebrochenen Willen. Dem gebührt Respekt.

 

15.05.2022
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