Crash Street Kids - Transatlantic Suicide

Review

Mit Konzeptalben, auf denen sich andere Künstler ausschließlich mit einem Thema beschäftigen, geben sich die CRASH STREET KIDS aus Phoenix/Arizona nicht ab. Sie debütieren lieber gleich richtig und veröffentlichen eine Konzepttrilogie über einen fiktiven Rockstar. Nach „Let’s Rock & Roll Tonite“ (2006) und „Chemical Dogs“ (2007) ist „Transatlantic Suicide“ nun das dritte und abschießende Album der „Supersonic Star Show“. Auch wenn der Albumtitel das nicht vermuten lässt: Die KIDS spielen Glamrock.

Glamrock war so ’ne komische Sache in den 1970ern. Orientiert am Rock’n’Roll der 1950er mit teils mehrstimmigem Gesang und gute Laune-Lyrik waren es Plateauschuhe, toupierte Vogelnestfrisuren, Kostüme aus Alufolie sowie weibliche Modeaccessoires, was der versierte Glamrocker so trug. Bekannte Vertreter der Richtung sind Suzi Quatro, T. REX, SLADE, THE SWEET und der Kinderliebhaber Gary Glitter. Man mag über diese grell geschminkten Vögel sagen, was man will- immerhin gingen aus dem Glamrock Typen wie David Bowie, QUEEN, KISS, TWISTED SISTER und die Sleazerocker aus dem Los Angeles der 1980er und 1990er hervor.
Tja, und irgendwo dazwischen könnte man auch die CRASH STREET KIDS verorten. Könnte, weil ihnen die Klasse fehlt. Als reine Imitatoren kann man per se nicht gut punkten, und wenn man zudem nicht durch besonderes Songwriting oder raffinierte Instrumentenbeherrschung auffällt, ist man angeschmiert.
Überschätzt man dann noch das eigene Kreativpotenzial, dann blamiert man sich. Das tun die Wüstensöhne gründlich und konsequent; sei es mit ihrer Musik, die bei genauem Hinhören durchaus Abwechslung bietet, sei es mit super dämlich gestellten Fotos im CD-Booklet.

Ist man bereits Besitzer der beiden Vorgängeralben von „Transatlantic Suicide“, so sollte man auch dieses Album erwerben. Und wenn’s nur aus dem Grunde ist, dass man weiß, wie die Rockergeschichte ausgeht. Hoffentlich verrate ich nicht zu viel, wenn ich an dieser Stelle ausplaudere, dass der letzte Titel des Albums „The Kid Is Dead?“ heißt. Kennt man die ersten Alben jedoch nicht, kann man getrost auf das dritte verzichten. Und sich stattdessen die alten Originale anhören.

30.04.2009
Exit mobile version