Der 13. Oktober dürfte für viele Fans der Band um Kreischmaschine Dani Filth einem Feiertag gleichen. Denn an diesem Tag werden sich ein weiteres Mal die Höllentore öffnen, um die mittlerweile siebente Ausgeburt der Engländer unter das irdische Volk zu pflanzen.
CRADLE OF FILTH hatten bis dato nie enttäuscht, was sich schließlich auch in einer Grammy Nominierung für „Nymphetamine“ auszahlen sollte. Um es gleich vorweg zu nehmen, „Thornography“ steht dem Vorgänger in Nichts nach und übertrifft ihn in weiten Teilen sogar. Rein subjektiv betrachtet litt „Nymphetamine“ ein wenig an der gewaltigen Inszenierung, die zwar die Songs oft mächtig intoniere, aber den essenziellen Kern, die für CRADLE OF FILTH typische musikalische Individualität, ersticken ließ.
Auch „Thornography“ setzt auf dieses Element, ist jedoch weit weniger dominant und wirkt eher als Katalysator für die pedantisch arrangierten und durchdachten Stücke. „Thornography“ greift endlich wieder ein fast verloren geglaubtes Element auf, das bis heute fast nur noch auf diversen Shirts zu bewundern war.
Der neue Silberling verkörpert das einst erschaffene vertonte Horrorszenario wieder in seiner ureigenen Form und kokettiert durch das wesentlich variabler ausgefallene Sangesbild des Dani Filth, der mal mystisch, mal hypnotisierend, mal völlig entfesselt seine Stimme um das größtenteils bitter böse und beängstigende musische Grundgerüst spinnt.
CRADLE OF FILTH sind variabler denn je und reduzieren sich nicht mehr auf den oft diskutierten Bombast und wagen gar beim starken „The Byronic Man“ Experimente mit HIM-Fronter Ville Valo.
„Thornography“ lebt von vielen Tempowechseln und gießt oft zu hörendes Maiden-Riffing in einen Schmelztiegel der Extreme, in dem es zu einem finsteren Horrorszenario erstarrt.
CRADLE OF FILTH legen nach kurzem Zwischentief die Messlatte erneut ein Stück höher und manifestieren ihre Stellung eindrucksvoll. Man darf gespannt sein, wie man in Norwegen auf das Werk der Jungs aus Sussex reagieren wird.
Stimme der Review in allen Punkten überein!
Letztendlich hat mir Nymphetamine einen Schuss besser gefallen.
Ich fand bis jetzt JEDES CoF album hammergeil (außer vielleicht Dusk And Her Embrace das war so mittelmäßig) und das beste war für mich Nymphetamine. Das das hat sich mit Thornography geändert!! Das Intro und Dirge Inferno gefielen und gefallen mir echt gut und ich hatte mich schon entspannt weil ich sicher war, dass es CoF es mal wieder geschafft hatten mich vom hocker zu haun und daher war der Schock der bei Tonight In Flames dann kam umso schlimmer. WAS SOLL DAS DENN MIT DEM CLEANEN GESANG?!?!?!? Und nicht nur bei diesem song kommt cleaner Gesang zum Einsatz, NEEEEIIIIINNN, auch bei Byronic Man und vielen anderen Songs auf diesem Album ist dieser verdammte Sing Sang zu hören. Außerdem übertreibt Dani es auf diesem Album arg mit der Vielfalt seiner Stimme. Was er am besten kann ist immer noch KREISCHEN aber anstatt das voll auszunutzen und Geflüster oder andere daniartige Tönen (ihr wisst was ich mein^^) nur geziehlt einzusetzen, wie er es bis jetzt immer gut hingekriegt hat, macht er das den halben Song lang.Flüster hier, Gebrumme dort, Undefinierter Ton da. Das alles trifft NICHT auf Dirge Inferno zu und deshalb bleibt dies der einzige Song auf diesem Album den ich richtig gut finde. Nenene also Weiterentwicklung is ja ne feine Sache aber warum denn so??? Lange Rede kurzer Sinn: Danis Vocals versauen das ganze Album (falls Dani überhaupt die cleanen Parts singt wovon ich aber ausgehe) und die Songs sind okay bis gut, obwohl auch hier zu bemängeln ist, dass so gut wie keine Keys vorhanden sind(!!!) was ja meiner Meinung nach das wichtigste bei CoF ist (vgl. Nymphetamine). +8 Punkte für die songs -2 wegen den extrem reduzierten keys und nochma -3 (und das ist noch verdammt gnädig) weil Dani zum ersten mal (!) auf einem CoF album absolut scheiße klingt. Kauft euch lieber Nypmhetamine und wenn ihrs schon habt hörts euch nochmal an^^, kann nicht schaden, aber DAS HIER is nem echten CoF-Fan nicht zumutbar!
Kann mich der Review nur anschließen. Sehe ich exakt genauso. Was ich noch loswerden wollte: Die Platte ist nicht keineswegs schlecht; nur etwas anders als das was man CoF sonst so gewöhnt ist.
Die Puste ist raus.
Hier scheiden sich die Geister.
Generell hab ich nichts gegen einen clean singenden Dani. Bei "Cemetery and Sundown" und "The Byronic Man" klingt das ja auch ganz gut. Aber "Tonight in Flames" beispielsweise klingt einfach nur langweilig (finde ich) und "The Foetus of a new Day Kicking" ist eigentlich auch ein guter Song, aber der cleane Refrain stört eben ziemlich.
In Gegensatz dazu sind Lieder wie "I am the Thorn", "Lovesick for Mina" und "Libertina Grimm" einfach hammermäßig. Gegen die Songs un ddie restlichen, die ich noch nicht genannt habe, ist soweit nichts einzuwenden. Insgesamt songtechnisch etwas besser wie Nymphetamine.
Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat bis mir die CD gefallen hat, aber es waren mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate, in denen ich die CD immer wieder für mehrere Tage ins CD-Fach getsellt und nicht angehört habe. Thornography ist meiner Meinung nach sehr zeitaufwendig gestaltet und benötigt auch dementsprechend viel Zeit, während man Nymphetamine so runterhören konnte: Die vorhandenen Songs sind teilweise sehr kompliziert, wie z.B. das ca. 10minütige Intro "Under pregnant skies…" und bieten reichlich neue Elemente wie z.B. Ville Vallo von HIM in "The byronic man" oder die folkigen Geigenspiele in "Rise of the pentagram". Auch der Gesang ist mehr von klarem Gesang geprägt, als je zuvor, aber wenn Dany loslegt, dann richtig und so gehen "Dirge Inferno", "I am the thorne", "Cemetery and sundown" und "The foetus of a new day kicking" ziemlich ab. Man kann wirklich sagen, dass CoF sich weiterentwickelt haben, die Musik ist facettenreicher, komplizierter und anspruchsvoller geworden, was auf keinen Fall negativ zu bewerten ist. Vielmehr unterstreichen sie somit ihre Position als Ausnahmekünstler mit etwas eigenwilligem Songwriting und Gesang. Lasst euch Zeit beim Hören, macht die Anlage etwas lauter oder nehmt Kopfhörer und konzentriert euch auf die vielen Elemente. Am Besten das Zimmer abdunkeln, die Augen schließen und sich auf das Kommende einlassen. Wenn sich dann die ersten Songs aus der Masse herauskristallisieren findet man allmählich Zugang. Ist diese Hürde überwunden merkt man, dass Thornographie eigentlich nie langweilig wird. Man entdeckt ständig neue Elemente, die Lust auf mehr machen. Genau dieses Hörerlebnis hatte ich mir auch von "Godspeed on the devil’s thunder" erhofft, allerdings war es mehr an "Nymphetamine" orentiert als an "Thornographie", aber als schlecht würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Das neue Album steht ja auch bereits wieder in den Startlöchern, man darf gespannt sein. Aber eines ist sicher: CoF sind eine Band mit sehr individuellem Stil ohne Konkurrenz. Es gibt natürlich massig Nachahmer, aber keine Band kann CoF das Wasser reichen, was wohl an der musikalisch sehr eigenwilligen Kombination aus Symphonischen Elementen mit Black Metal und diversen weieter Einflüssen aus Heavy Metal und vielen anderen Bereichen und natürlich in erster Linie am Gesang liegt.