Cradle Of Filth - The Screaming Of The Valkyries

Review

Soundcheck März 2025# 2 Galerie mit 27 Bildern: Cradle Of Filth - By Order Of The Dragon Tour 2024 in Karlsruhe

In der nun über 30 Jahre andauernden Karriere von CRADLE OF FILTH gab es neben vielen Hochs sicherlich auch das ein oder andere Tief. Insgesamt können sich Obervampir Dani Filth und sein Gefolge aber doch einer beeindruckenden qualitativen Beständigkeit rühmen und seit dem 2015er „Hammer Of The Witches“ hat das britische Düster-Metal-Flaggschiff einen regelrechten Lauf, der sich auch auf dem 14. Album „The Screaming Of The Valkyries“ fortsetzt.

CRADLE OF FILTH haben einen stabilen Lauf

Dies mag nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Kernbesetzung für CRADLE OF FILTH-Verhältnisse seit einigen Jahren recht stabil ist. Lediglich Gitarrist Donny Burbage (ÆTHER REALM) und Sängerin/Keyboarderin Zoe Marie Federoff (CATALYST) sind auf „The Screaming Of The Valkyries“ neu hinzugestoßen. Unter die Wikinger sind CRADLE OF FILTH trotz des Albumtitels natürlich nicht gegangen, stattdessen kredenzt der schmutzige Daniel mal wieder eine Anthologie gotischer Horrorgeschichten mit dunkelromantischem Touch, wie man das eben von ihm kennt.

Auch auf musikalischer Seite gibt es zwar wenig Neues, dafür überzeugen CRADLE OF FILTH auf Album Nr. 14 allerdings durch Abwechslungsreichtum und ackern sich in neun Songs quasi an der gesamten Bandbreite ihres bisherigen Schaffens ab. Dadurch umweht „The Screaming Of The Valkyries“ ein gewisser Best-Of-Charakter, der aber auch untermauert, wie vielseitig und scheuklappenfrei CRADLE OF FILTH seit jeher innerhalb ihres eigenen Klangkosmos agieren.

Schon der Opener „To Live Deliciously” stellt opulenter Sypmphonik und klassischen Heavy-Metal-Leads astreines Thrash-Geknüppel entgegen, welches bei „Demagoguery“ unter schaurigem Tastenzauber und Danis wie immer filmreifer Darbietung seine Fortsetzung findet. Der Hexenhammer lässt grüßen. „The Trinity Of Shadows“ wartet bei Gitarren und Refrain gar mit kleinen Ausflügen in den melodischen Power Metal auf, während Stücke wie „White Hellebore“, „You Are My Nautilus“ und „Ex Sanguine Draculae“ in all ihrer düsteren Opulenz an die frühen Karrierehighlights „Cruelty And The Beast“ und „Midian“ erinnern.

Mit dem unverschämt eingängigen „Malignant Perfection” wird schließlich auch der Gothic-Anteil hochgeschraubt. Bisweilen erinnert das Stück gar ein wenig an die aktuell auf Eis liegenden DEVILMENT, bei denen Dani Filth ja ebenfalls für Angst und Schrecken hinterm Mikrofon sorgt. Die Absicht, einen Hit für die Halloween-Playlist zu schreiben, darf man jedenfalls als geglückt abhaken.

Wenige Überraschungen, dafür konsistentes und abwechslungsreiches Songwriting

Große Überraschungen darf man natürlich nicht erwarten, denn die wenigsten Bands erfinden sich ja auf ihrem 14. Studioalbum plötzlich neu. Und auch auf „The Screaming Of The Valkyries“ gibt es nichts, was man von Dani Filth und Co. nicht schon mal in ähnlicher Form gehört hätte. Dafür überzeugen CRADLE OF FILTH anno 2025 wieder mit konsistentem Songwriting und jenem Abwechslungsreichtum, der, zusammengehalten vom Hang zu dunkelromantischer Theatralik und dem einzigartigen Organ des Chefs, stets eine der größten Qualitäten der Band war.

 

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14.03.2025

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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5 Kommentare zu Cradle Of Filth - The Screaming Of The Valkyries

  1. DanideRais sagt:

    Die typische 8/10 Cradle-Wertung. Freue mich tierisch aufs Album, die ersten drei Songs sind richtig abwechslungsreich und stark und das Coverartwork ist sehr cool geworden. Einfach faszinierend, wie Cradle nach so langer Zeit immer noch abliefern.

    Kleine Anmerkung: Der Song heißt nicht „Malicious Perfection“, sondern „Malignant Perfection“.

  2. Hans Völkel sagt:

    Danke dir für den Hinweis, ist geändert.

  3. Se Wissard sagt:

    Cradle of Filth sind eine dieser Bands, die auf den Tonträger kacken könnten und ich würde es kaufen, solange Dani dazu schreit. Da ist jedes Album mindestens 7/10 wert. Die 10/10 haben für mich nur Dusk… und Cruelty…, weil da die Atmosphäre noch Mal stärker ist und ich ein alter Nostalgiker bin.

  4. doktor von pain sagt:

    „Dusk… and Her Embrace“ und „Cruelty and the Beast“ sind auch meine beiden Favoriten. Letzterer allerdings in der „Re-Mistressed“-Version mit neuem Mix aus dem Jahr 2019. Da ist der Sound einfach deutlich besser als beim Original. Aber auch darüber hinaus hat die Band nie etwas wirklich Schlechtes abgeliefert.

  5. nili68 sagt:

    Ich finde die Damnation.. am besten. Die Band ist bei mir aber sehr stark stimmungsabhängig.
    Das hier reiht sich halt in den Rest ein, je nachdem wie man dazu steht.