Grammatikalisch korrekt müsste es „Gods Of Insanity“ heißen. Oder „Insane Gods“. Nichtsdestrotrotz haben die Berliner CRACK O DAWN ihr Debüt „Gods Of Insane“ getauft, das sich musikalisch irgendwo in der Schnittmenge zwischen SUICIDAL TENDENCIES, STUCK MOJO und HATE SQUAD befindet. So weit, so gut! Allerdings geht der Band nach dem hörbaren Opener („Outdistance“) bereits die Puste aus: Abgesehen von den funkigen („To Die For“) bzw. rockigen („Mesmerized“) Highlights mit Gastauftritten von Yvonne Ducksworth (JINGO DE LUNCH) und Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) klingt kein einziger Song wirklich zwingend oder bleibt auch nur ansatzweise im Gehör haften. Brutalität, wie angekündigt, ist Fehlanzeige, auch wenn hier und da mal ein Thrash-Riff oder Ansätze von Old-School-Death herauszuhören sind. Als Faux pas muss man sicherlich auch den atmosphärischen Teil von „Black Rain“ bezeichnen, denn der erinnert auffallend stark an den MAIDEN-Klassiker „Rime Of The Ancient Mariner“.
Wirklich begeistern kann „Gods Of Insane“ erst zum Ende: Mit dem Rausschmeißer. „I Think“ ist ein erfrischender Track mit einem einprägsamen Refrain und elektronischen Elementen, die CRACK O DAWN definitiv häufiger verwenden sollten. Hier ist der klare Gesang sicher und auf den Punkt, was in den geshouteten oder gegrowlten Tracks nicht immer der Fall ist. Davon bitte mehr.
Unterm Strich hat sich die Berliner Combo mit ihrem Debüt leider keinen Gefallen getan und ein Album veröffentlicht, das über weite Strecken, wenn überhaupt, gerade einmal Durchschnittsqualität erreicht, obwohl das dezent eingesetzte Scratching hier und da durchaus aufhorchen lässt. Über die gesamte Spielzeit kann „Gods Of Insane“ jedoch nicht begeistern, so dass die negativen Eindrücke überwiegen.
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