Countess - Blazing Flames Of War

Review

Es wäre wohl nicht vermessen, würde man von COUNTESS als Black-Metal-Veteranen sprechen. Seit 1992 ist die mittlerweile zum Soloprojekt des Herren Orlok geschrumpfte Kombo unterwegs und hat sich seitdem durch unzählige Veröffentlichungen einen gewissen Ruf im Underground erarbeitet. Mit “Blazing Flames of War“ erscheint nun das bereits elfte Album, wirklich eine stattliche Zahl in 16 Jahren Bandgeschichte, gerade wenn man bedenkt, dass in den letzten vier Jahren vier(!) Alben erschienen sind.

Vier Alben in so kurzem Zeitraum, nur den wenigsten Bands gelingt es, in dieser Zeit auch vier qualitativ hochwertige Scheiben aufzunehmen. Und um es kurz zu machen, zumindest mit dem neuen Album zählen COUNTESS nicht zu diesen Bands. Das liegt allerdings weniger am gewählten Musikstil, denn traditioneller Black Metal ist eigentlich genau meine Baustelle. An der Umsetzung hapert es dafür umso gewaltiger, denn die CD klingt mehr als langweilig. Hauptgrund dafür ist der teils sehr eigenwillige Gitarrensound, welcher stark nach ursprünglichem Heavy Metal klingt (“Scarlet Witch Queen“) und so überhaupt nicht in das Gesamtbild passen will. Der zweite Grund ist ebenfalls bei der Saitenfraktion zu finden, denn die restlichen Riffs vermitteln allesamt nicht den Hauch einer Emotion oder eines Gefühls, sie rauschen (im wahrsten Sinne des Wortes) einfach nur an mir vorbei. Der dritte Makel lässt sich im Songwriting generell ausmachen. Die Songs sind fast alle länger als drei Minuten und für diesen verhältnismäßig langen Zeitraum geschieht in den Liedern zu wenig, um mich mitreissen zu können. Wären die wenigen gebotenen Passagen dann wenigstens prägnant, so könnte man ganz sicher über diesen Makel hinwegsehen, da dem aber nicht so ist, fällt es mir schwer, ein Gähnen zu unterdrücken.

Zusammenfassend ist es also größtenteils die Arbeit der Gitarren, die das Album ziemlich schwach erscheinen lässt. Auch nach dem fünften Durchlauf hinterlässt das Werk so gut wie keine Spuren und die Erinnerungen, die ich daran habe, sind allesamt negativ. Vielleicht sollte Orlok nicht in jedem Jahr ein Album veröffentlichen und dafür erstmal genügend Ideen sammeln und packendere Songs schreiben, “Blazing Flames of War“ kann mich zumindest zu keiner Sekunde überzeugen.

05.02.2008
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