Count Raven - Mammons War

Review

Wir schreiben das Jahr 1999. Mit COUNT RAVEN löst sich eine der bedeutendsten und sicherlich auch einflussreichsten traditionellen Doom-Metal-Bands der Welt auf. Doch die Trauerphase währte zum Glück nur einige Jahre, 2003 erfolgte die Reunion mit der Originalbesetzung in Form einiger vielumjubelter Auftritte, schließlich wurden die vier alten Alben wiederveröffentlicht, und nun liegt also mit „Mammons War“ endlich nach vielen Ankündigungen das neue Album vor. Nachdem sich Dan „Fodde“ Fondelius von Tommy „Wilbur“ Eriksson und Christer „Renfield“ Petersson getrennt hatte, wurde das Werk mit neuer Mannschaft eingespielt. Ein Fehler? Erst mal durchatmen, es geht los.

Schon alleine das tolle Artwork, eine Art Endzeit-Szenario, macht erst einmal ganz schön Eindruck. Doch was wirklich zählt, ist ja bekanntlich der Inhalt, und der hat es ganz schön in sich! Der mächtige, drückende Opener „The Poltergeist“ zeigt sich sehr dynamisch und melodisch, mit wuchtigen Riffs und bedrohlichem Gesang à la Ozzy. Weiter geht es mit „Scream“, welches schon auf einigen Konzerten vorgestellt wurde. Das verhalten-brachiale, dunkel-wuchtige Doom-Metal-Stück ist sehr getragen und unglaublich intensiv, die Stimmung wird durch die Glockenschläge noch gesteigert. Das Riffmonster „Nashira“ lebt von einer sehnsuchtsvollen Melodie, schmeichelndem Refrain und klassischem Groove der Marke BLACK SABBATH. Dieselben großen Vorbilder standen auch beim folgenden, massiven, mit tollen Harmonien ausgestatteten „The Entity“ Pate. Der stilistisch herausstehende Titelsong klingt ziemlich spacig, mit atmosphärischen Keyboardsounds und mystisch anmutendem Gesang. Das epische, überlange, fast schon progressive „A Lifetime“ ist zunächst sehr zäh, präsentiert dann allerdings einen starken Refrain, eine schöne ruhige Passage mit Tribal-Drumming und akustischer Gitarre. Flotter und mit prägnantem Hauptriff geht es mit „To Kill A Child“ weiter. „To Love, Wherever You Are“ ist eine schöne Akustik-Ballade, während „Magic Is…“ den Kontrast bildet, handelt es sich hierbei doch um das schnellste und härteste Lied des Albums. Das folgende „Seven Days“ ist wieder ein mächtig schwerer Brocken traditionellen Doom Metals, massiv und dunkel. Das abschließende Atmosphärenstück „Increasing Deserts“ wiederum besteht nur aus Keyboard und Gesang.

Beim Hören von „Mammons War“ hat man ständig das Gefühl, die Zeit wäre stehengeblieben. Die beiden neuen Bandmitglieder Fredrik Jansson und Jens Bock scheinen sich perfekt bei COUNT RAVEN eingefügt und gelernt zu haben, worauf es bei der schwedischen Genre-Institution ankommt. Passenderweise drückt der Sound ganz schön wuchtig und klingt schön traditionell, authentisch. So reiht sich „Mammons War“ ohne Probleme ein in die bandeigenen Klassiker. Der Rabe fliegt wieder! Möge es ewig dauern, bis das letzte Krächzen erfolgt!

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12.10.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Count Raven - Mammons War

  1. Kuddel sagt:

    Geniales Album, welches sich hervorragend in die Diskographie einfügt. Ich frage mich nur, ob diese Scheibe die letzte CD von Count Raven war oder ob wir jemals noch ein weitere Album zu hören bekommen. Wenn Mammons War das letzte Album gewesen sein sollte (wäre schade), dann war es zumindest ein würdevoller Abgang.