Eigentlich sollte man von einer Band, die ihr drittes Studioalbum veröffentlicht, schon erwarten können, dass sie ihren eigenen Sound gefunden hat. Doch COSMOS wirken davon irgendwie weit entfernt, denn von der ersten Sekunde an fühlt man sich so überdeutlich an die britischen Prog-Vorväter PINK FLOYD erinnert, dass man die Schweizer spontan als Pseudo-Cover-Band abstempeln möchte. Der Gesang und das Gitarrenspiel von Olivier Maier stellen eine klare Verneigung vor dem unvergleichlichen David Gilmour dar, während die schwebenden Klangteppiche in erster Linie an die Post-Roger-Waters-Ära der Vorbilder erinnern.
Eigenständigkeit wird also auf „Mind Games“ nur in homöopatischen Dosen verabreicht. Dafür präsentieren COSMOS ihren sphärischen Art-Rock durchgängig authentisch und laden den Zuhörer zum Träumen ein. So macht dieses Album durchaus Spaß, besonders wenn man es als Hommage und Tribut an PINK FLOYD versteht. Um aber selbst Akzente setzen zu können, sollten COSMOS ihrem Sound dringend eigene Impulse verleihen, sonst werden sie wohl nur unter jenen Anklang finden, die den unsterblichen Prog-Urvätern noch immer wehmütig hinterher trauern.
Erste Ansätze sind bei genauer Betrachtung bereits erkennbar. So macht die dezent eingesetzte Frauenstimme von Mirjam Heggendorn das sich mit der modernen Hochsee-Piraterie befassende „Close To The Edge“ zu einem kleinen Highlight und das etwas modernere, poppigere Riffing, das in „Skygarden“ anklingt, entwickelt echte Ohrwurm-Qualitäten. Zukünftig muss da aber einfach noch mehr kommen, wenn COSMOS eine Existenzberechtigung haben sollen.
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