COSMITERRA - Origin

Review

Viel hat man von dem Kölner Quintett noch nicht gehört. 2011 erschien ihre Debüt EP „Capture The Light“, die noch nicht durchgehend überzeugen konnte. Seit dem ist bei den Jungs offenbar einiges passiert, denn ihre zweite EP mit dem schlichten Namen „Origin“ ist dem Erstling nicht nur Meilenweit voraus, sie schafft es sogar im Vergleich mit den „großen“ Namen ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen. Die Großen wären in diesem Fall Einflüsse wie Tool, Long Distance Calling oder Karnivool. Aber dies nur zur groben Orientierung, denn COSMITERRA selbst haben mit ihrer Musik genug zu sagen. „Origin“ ist ein sphärisches, detailreiches und faszinierendes Abenteuer geworden, das die 22 Minuten Spielzeit im Fluge vergehen lässt. Die fünf Songs stehen in enger Beziehung zueinander, so dass die EP auch als einziger, überlanges Stück gehört werden kann. Die Stimmung wandert von verträumt bis zu hart nach vorne rockend – das Spiel mit der Dynamik haben die Jungs super verinnerlicht. Die Songs sind stets ausgewogen, durchdacht komponiert und super arrangiert. Die Gitarren weben schöne Klangteppiche, Delays und Reverbs entfalten sich sinnig über ein schön perkussives Drumming zu dem dicke Bassläufe kommen. Und darüber zeig Giulio, welche Facetten seine Stimme mittlerweile auffahren kann. Selbst die hohen Töne werden souverän abgegriffen – Respekt. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass „Origin“ in Eigenregie entstanden ist. Das ist einerseits aufgrund der sehr hohen Qualität des Inhalts beeindruckend, bietet aber auch den einzigen Wehrmutstropfen. Die Drums sind leider nicht druckvoll genug und vor allem die Snare klingt oft zu spitz und fällt ab und an aus dem Gesamtsound heraus. Doch dies ist meckern auf hohem Niveau – für Genreliebhaber haben COSMITERRA ein wirklich spannendes und vor allem sehr homogenes Stück Musik kreiert. Diesen Geheimtipp kann man sich übrigens zum selbst bestimmten Preis bei Bandcamp herunterladen. Oder man besorgt sich gleich die schlicht-schöne CD.

19.10.2013

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