
Die Gitarrensaiten-Fraktion der eingesargten CEREBRAL ROT hat nicht lange gezögert und relativ schnell mit CORPUS OFFAL eine neue Band aus der Taufe gehoben, die bereits im letzten Jahr mit einem Demo einen neuen Plattendeal beim DM-Powerhouse 20 Buck Spin an Land ziehen konnte.
Totgesargte leben länger – ein Leben nach der Zerebralfäule
Das selbstbetitelte Debüt hat nicht lange auf sich warten lassen und recycelt pragmatisch die beiden Demotracks, zu denen sich drei neue Nummern und ein Intro gesellen. Die für Death Metal-Verhältnisse langen Songs strotzen vor 90er-Nostalgie und zehren stark von der Spiritualität von Bands wie AUTOPSY, CARCASS oder IMPETIGO. Der Versuch, hier eigenständig zu klingen, gelingt nur bedingt und auch in Sachen Songwriting ist noch Luft nach oben.
Vergleicht man die beiden Demotracks „Gorging Gastric Decedent“ und „Ripened Psychosis“ mit dem Rest des Albums, so ist schon eine Steigerung erkennbar. Grundsätzlich überzeugen CORPUS OFFAL mit einer ausgewogenen Mischung aus Old School Death Metal, der flotte Parts mit zähen, fiesen AUTOPSY-Parts mischt und trotz relativ einfachem Riffing mit Flageoletts, Leads und Soli viel aus dem Material herausholt.
Unterm Strich bleibt ein sehr solides Album, dem es noch ein wenig an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert fehlt. In dieser Hinsicht ähnelt das Debüt ein wenig zu sehr dem Schaffen der Vorgängerband CEREBRAL ROT, und auf lange Sicht darf bei allem Kult der alten Schule gerne noch etwas nachhaltiger am Songwriting gearfeilt werden.
„Corpus Offal“– gelungener, aber glanzloser Auftakt
Death Metal-Fans mit einer starken Affinität zu den 90ern machen mit diesem Debüt sicherlich nichts falsch. Trotz einiger Längen sind es vor allem die schleppenden, düsteren Parts mit ihrer klassischen AUTOPSY-Bösartigkeit, die den Hörer wieder ins Geschehen zurückholen. „Corpus Offal“ ist ein gelungener Einstand mit viel Luft nach oben.
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