Corpus Mortale - FleshCraft

Review

Handschuhe an und Helm auf, gleich gibt’s Feuer! Seit 1993 wüsten CORPUS MORTALE bereits im dänischen Todesuntergrund herum und haben sich spätestens mit ihrem letzten Album “A New Species Of Deviant“ einen Ruf erarbeitet, der von deren musikalischer Kompromisslosigkeit und schieren Brutalität zeugt. Schließlich sind mit Brian Eriksen und Martin Rosendahl zumindest schon mal zwei der drei involvierten Musiker ausgewiesene Maestros ihres Fachs, gehören sie doch als Mitglieder von INIQUITY schon länger zum dänischen Inbegriff heftigster Death-Metal-Attacken. Das Fundament für eine weitere Schlachtplatte sollte also stehen – tut es auch, doch das Trio reißt ebendieses innerhalb einer Dreiviertelstunde wieder ohne Rückstände ab.

Da wirkt der Opener “Weakest Of The Weak“ mit seinem mächtigen Walzgroove und den spaltenden Riffs im Zwischengang fast schon ein bisschen harmlos, wie mit Samthandschuhen eingespielt. Doch die tatsächlichen Pläne unserer nördlichen Nachbarn eröffnen sich erst im Fortgang von “FleshCraft“, denn ab nun gibt es beinahe ohne Unterlass aufs Mützchen. Rasmus Schmidt, der als einziges offenbar nicht festes Bandmitglied die Schießbude quält, hat wirklich alle Hände voll zutun, und da hat er bestimmt mehr als zwei von. Ansonsten tut er mir wenigstens leid, denn was dieser aus seinen Stöcken heraustrommelt, geht auf keine Kuhhaut mehr.

Tatsächlich kommen CORPUS MORTALE immer mal für den einen oder anderen Sekundentakt auf die Idee, mal ein bisschen Tempo herauszunehmen und in den Rüttelgang zu schalten, was aber ehrlich gesagt absolut nicht ausreicht, um die Stücke in Feinabstimmung voneinander differenzieren zu können. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn die Platte ist da, um sich mal richtig auszukotzen. Wie bei einem Marathonlauf oder einer dreistündigen Fitness-Session. Lediglich “Love Lies Bleeding“ fällt mit seiner ungewöhnlich langen, aber sehr coolen, Auftaktphase ein wenig aus dem Konzept. Ansonsten gibt es permanent und mit hochachtungsvoller technischer Präzision auf die Möhre. Ganz nach dem Motto: “Als drauf, solange noch Platz ist“.

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11.01.2013

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