CORPUS CHRISTII bieten rohen, ungeschliffenen, antichristlichen und eisigen Black Metal. Das Duo ballert dabei überwiegend im Hochgeschwindigkeitsbereich; was bedeutet, dass entweder schepperende Schlagzeug-Blasts bzw. schepperndes Schlagzeug-Uptempo das Bild bestimmen. Die Gitarren sägen dementsprechend kontinuierlich mit frostigen Harmonien durchs Unterholz und bereiten das Fundament für die qualvoll rausgekeiften Vocals von Nocturnus Horrendus (schönes Pseudonym!). Das atmet vielleicht insgesamt alles den ursprünglichen Schwarzmetall-Spirit; für mich hätten die Songs des fünften CORPUS CHRISTII-Drehers jedoch deutlich mehr Abwechslung vertragen können. Denn durch das permanente Vollgas, wirkt „The Torment Continues“ doch etwas eintönig. Man baut zwar hier und da mal was Hymnisches bzw. Atmosphärisches ein (z.B. beim Dreivierteltakt-Mittelteil von ‚Crimson Hour‘ oder auch in ‚Bitter Blood‘ und ‚My Eyes, Empty‘), aber erstens sind diese Parts nicht hundertprozentig packend und zweitens viel zu kurz, um wirklich aufhorchen zu lassen. Ich halte mich in diesem Zusammenhang auch weiterhin lieber an Bands wie SHINING, die es um einiges besser verstehen, eine total finstere und verneinende Stimmung zu erzeugen, oder Originale wie DARKTHRONE.
Für CORPUS CHRISTII-Fans bietet das Album übrigens zusätzlich zu den regulären Tracks eine Neueinspielung der Debüt-Nummer ‚All Hail…(Master Satan)‘, in der aktuellen Version kurz ‚All Hail‘ genannt, die für mich zudem das überzeugendste Stück der Platte ist.
Letztlich hat „The Torment Continues“ ein paar gute Riffs und Harmonien sowie phasenweise eine annehmbare Atmosphäre. Ob das jedoch letztlich genug ist, müsst ihr entscheiden. Ich für meinen Teil denke, dass hier durchaus mehr drin gewesen wäre.
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