Corpsessed - Abysmal Thresholds

Review

So einige Bands liefern nicht mal gute Musik ab, doch es gibt ein paar wenige, die zum gelungenen musikalischen Output noch eindrucksvoll atmosphärisch werden. Das Demo „MMXI“ der Iren ZOM hatte zuletzt diese Wirkung erzielt. CORPSESSED versuchen sich auch an Klangwelten, stümpern bei dem Versuch aber. Der Sound ist ein einziger widerlicher Brei, der viel zu dickflüssig ist, um die Stimme ansatzweise in den Vordergrund zu lassen. Neben den schwer hörbaren Vocals – insbesondere bei den schnelleren Passagen, in denen die Drumknüppel noch mehr verdicken – laufen auch die Riffs überwiegend gegen diese Soundwand. Natürlich erhält „Abysmal Thresholds“ auf diese Weise einen extrem dunklen Charme und eine interessante Black-Metal-Atmosphäre, im Einzelnen sind die Songs aber zu undifferenziert, um zunächst für sich und im nächsten Bewertungsschritt als Ganzes ernsthaft zu überzeugen.

CORPSESSED, das sind Finnen, die mit „Abysmal Thresholds“ ihr Debütalbum abliefern, nachdem man sich bereits 2007 gegründet, seitdem aber nicht allzu viel veröffentlicht hat (zwei EPs). Leider ist der Erstling keinen Deut besonders, oft noch ein Stück weit von ordentlich und nicht selten kaum eine Handbreit von langweilig entfernt. Das Wechselspiel von doomigen Abschnitten und Blast-Angriffen macht ja im Prinzip Laune – oder kann, wenn es gut umgesetzt ist –, nur sind zwei Aufhorch-Tracks („Apotheosis“ und „Transcend Beyond Human“, doch da befindet man sich schon in der zweiten Albumhälfte) eindeutig zu wenig, um nicht bloß als weiterer GRAVE-und-Konsorten-Abklatsch abserviert zu werden. Und genau das tue ich hiermit.

24.03.2014
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