Corpse Molester Cult - Corpse Molester Cult

Review

Was macht Tomi Joutsen, wenn er mal keinen Bock auf tausend Seen hat und die Kalevala auch keine neue Inspiration bietet? Er geht mit seiner Zweitband CORPSE MOLESTER CULT den fleischlicheren Gelüsten nach. Doch hier singt der gute Mann nicht, nein, er malträtiert die Gitarre. Und das sogar ziemlich gut!
Doch das soll es mit den AMORPHIS-Anspielungen auch schon gewesen sein, da Joutsen erstens nicht der Alleinherrscher über die Bande ist und CORPSE MOLESTER CULT außerdem den meisten, etwas zarter besaiteten AMORPHIS-Fans Albträume bescheren könnten.
Old-School-Zombie-Schweden-Death lautet nämlich das Motto auf der selbstbetitelten EP der Finnen.

Das könnte manch einem vielleicht auch schon von DEATH BREATH bekannt vorkommen, und in diese Richtung tendiert das erste Lebenszeichen der Gruppe auch. Besonders der knarzige Sound der Gitarren, teilweise recht ähnliche Melodien und das eine oder andere Filmsample erinnern an die Schweden. Doch eine andere Band hat noch viel tiefere Spuren im Songwriting von CORPSE MOLESTER CULT hinterlassen: Und zwar Nicke Andersons Ex-Freizeitbeschäftigung ENTOMBED. Die EP strotzt nur so vor „Wolverine Blues“-Querverweisen. Übermäßig schnell geht es eigentlich nie zur Sache, dafür haben CORPSE MOLESTER CULT den Groove besagter Platte gefressen und verinnerlicht. Sogar die Stimme von Sänger Antti Aström ist der von LG Petrov zum Verwechseln ähnlich.

Doch auch wenn die Ausrichtung klar ist und (deshalb) wenig Spielraum für Eigenes bleibt, gelingt es der Band doch, nicht als kompletter Klon rüberzukommen. Wo kein Platz ist, muss man sich eben welchen schaffen! Und so überraschen CORPSE MOLESTER CULT des Öfteren mit kleinen Spielereien wie einem Klavierintro in „Nefastus Inanis“ (okay, ist auch schon von DEATH BREATH bekannt), einem cleanen Schrammelbreak im selben Song, oder einem unerwarteten Uffta-Anfang in „The Divine Art Of Amputation“.
In Kombination mit dem gelungenen Songwriting (welches vielleicht noch ein oder zwei Hitmomente mehr hätte vertagen können) ergibt sich für Old-School-Schweden-Freunde so ein hörenswertes Scheibchen, das sogar als kleiner Geheimtipp durchgehen könnte.

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03.03.2011

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