Corporation 187 - Perfection In Pain

Review

Dachte man bisher an Musik härtester Gangart aus Schweden, kamen einem unweigerlich Göteborg und die dort geborene Welle melodischen Death Metals, die Bands wie IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY oder AT THE GATES groß gemacht hat, in den Sinn. Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern, denn im Land der hübschen, blonden Mädchen wächst etwas Neues heran. Eine Menge junger, hungriger Musiker wie z.B. THE HAUNTED, DARKANE, CARNAL FORGE oder RECLUSION stehen heutzutage für brutalen, treibenden Thrash Metal, der sich nicht selten auf SLAYER bezieht, dessen musikalische Enden aber auch geschickt über den stilistischen Tellerrand hinausragen und anderen, modernen Elementen gegenüber durchaus aufgeschlossen sind. Dieser Tage veröffentlicht mit CORPORATION 187 eine weitere Gruppe aus dieser Riege ihr Zweitwerk „Perfection In Pain“ und das Resultat ist aller Ehren wert. Hier wird geprügelt, gethrasht, geballert und ab und an gegroovt, was das Zeug hält, sodass nach einigen Durchläufen dieser CD ihr Titel in der Nackengegend unverfälschte Realität wird. Beinhartes Hochgeschwindigkeitsbassdrumming wird komplettiert durch ein solides Bassfundament. Darüber filettieren brutale Gitarrensalven des Klampfenduos Pettersson/Knutsson und Filip Carlssons (ex-SATANIC SLAUGHTER) hochgradig aggressiver, hasserfüllter Kreischgesang, der mitunter wie eine Mischung aus SOILWORKs Björn „Speed“ Strid und ex-AT THE GATES/THE CROWN-Shouter Tompa Lindberg klingt, jegliche Nerven- und Muskelstränge des geneigten Hörers. Verschnaufpausen gibt es keine zu vermelden. Dies ist aber auch nicht nötig, da Songs wie der brachiale Opener „Religious Connection“, der Nackenbrecher „My Life To Kill“ oder der fast schon ohrwurmartige Titeltrack herrliche Wuchtbrummen mit gnadenlos fettem Sound (Peter Tägtgren war für den Mix verantwortlich) abgeben, die an Intensität kaum noch zu überbieten sind. Einziges Manko ist vielleicht, dass sich nach einiger Zeit eine latente Eintönigkeit einstellt. Aber hey, dann schmeißt man eben für ein paar Tage die Konkurrenz in den Player, um sich danach erneut von „Perfection In Pain“ plattwalzen zu lassen. Dieser Hassbatzen ist nicht nur für Leute geeignet, die die Wartezeit bis zur neuen THE HAUNTED-Scheibe überbrücken wollen. Anchecken!

20.11.2002
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