Coronary - Sinbad

Review

Soundcheck Februar 2021# 24

CORONARY existieren seit 2017 und sind mit ihrer Demo im darauffolgenden Jahr in Szenekreisen ziemlich viral gegangen. Die Bandgründungsgeschichte klingt schon fast zu klischeehaft, um wahr zu sein: zwei Metalheads lernen sich beim Platten shoppen kennen und beschließen, eine Band zu gründen. Dann eben noch den Bassisten von KORPIKLAANI eingepackt und los geht’s. Dabei soll dann ausschließlich dem klassischen 80s-Heavy-Metal gehuldigt werden, denn alle modernen Genreeinteilungen sind doch eh überflüssig.

CORONARY – klassischer Metal mit aktueller Produktion

Direkt bei den Tönen der ersten Lieder wird klar, dass die Finnen mit ihrem puristischen Ansatz durchaus ins Schwarze treffen. Das, was den Hörer*innen auf „Sinbad“ geboten wird, ist lupenreiner Heavy Metal europäischer Machart, wie er in den Achtzigern zuhauf heutige Genregrößen hervorgebracht hat. Die Produktion der Scheibe ist angenehm organisch und trotzdem mit Standards der 2020s und nicht der 1980s produziert, was für den nötigen Druck sorgt.

Die Formel von CORONARY geht durchaus auf. Stücke wie „The Hammer“ haben RUNNING WILD, Sänger Olli Kärki klingt hier ein bisschen wie Rock ’n‘ Rolf früher, schon seit 25 Jahren nicht mehr hervorgebracht. Das Stück stampft ordentlich und wird dazu noch von einem flotten Solo veredelt. Ebenfalls zu empfehlen: der wunderbar melancholische Rausschmeißer „Wonders Of The World“, welcher flott startet und dann mit einem maximal klagenden Solo langsam ausklingt.

„Sinbad“ – Heavy Metal is not dead

Dass Heavy Metal tot ist, hat zwar keiner behauptet, gibt es doch immer noch genug Gruppen, die sich der klassischen Ausrichtung des Schwermetalls verschrieben haben. Allerdings gibt es dabei viele Bands, die entweder krampfhaft auf Trueness pochen oder ihren eigentlich guten Ansatz durch eine zu rumpelige Produktion versauen. Bei CORONARY stimmt das Gesamtbild. Die Stücke sind straight, nicht peinlich, fett produziert und es sind offensichtlich Fans der eigenen Musik hinter den Instrumenten. Die Finnen sollte man als Fan klassischen Metals im Auge behalten.

12.02.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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1 Kommentar zu Coronary - Sinbad

  1. doktor von pain sagt:

    Was denn? Überhaupt kein Spruch wegen des Bandnamens? Der bietet doch ’ne Steilvorlage…