Coram Lethe - Heterodox

Review

„…A Splendid Chaos“, das vor drei über Punishment 18 Records in die Umlaufbahn geschossen wurde, stellte meinen Erstkontakt mit dieser Truppe aus der Toskana dar und auch wenn mir besagtes Gerät durchaus gefallen hatte, sind mir die ItalienerInnen irgendwie aus dem Radar entwischt.

Daher war mir nicht bewusst, dass die Band nicht nur ein neues Label als Partner hat, sondern obendrein mit Gabriele Diana nunmehr auch erneut (wie schon in der Frühzeit als der spätere LACHRYMA CHRISTI-Frontkeifer Mirco Borghini das Mikro schwang) auf einen Sänger setzt. Schade eigentlich, denn die garstige Röhre der ehemaligen Fronthexe Erica Puddu konnte dem eingangs erwähnten Album eine ganz eigene Note verpassen.

Nicht minder originell und eigenständig klingen die Burschen aber selbstredend noch immer, nicht zuletzt deshalb, weil ihr Klangbild aus unterschiedlichen Elementen in nahezu gleichen Anteilen zusammengesetzt ist. Auf „Heterodox“ kredenzt man eine fulminant dargebotene, technisch überaus anspruchsvolle, aber dennoch durchwegs nachvollziehbare Melange aus Death, Thrash und Black Metal und weiß diese auch atmosphärisch perfekt umzusetzen. Durch den Einsatz von orientalisch anmutenden Melodien erhält das Album obendrein noch ein gewissen Hauch an Exotik, wodurch eine spezielle, ureigene Note auch diesmal gegeben ist, wenn auch auf etwas andere Manier und wohl auch ein weneig an MELECHESH orientiert. Als Basis kredenzen CORAM LETHE jedoch massivsten Stoff, der wohl rifftechnisch vorwiegend von AT THE GATES inspiriert ist, aber auch von DEATH, DISSECTION und GORY BLISTER. Die eigentliche Besonderheit an „Heterodox“ ist jedoch die Tatsache, dass es die Italiener geschafft haben, all diese unterschiedlichen Einflüsse in einen stimmigen Kontext zu bringen und man im Verlauf der Spielzeit niemals mit dem Gefühl konfrontiert wird, die Truppe hätte ihre Strukturen bloß konstruiert.

Zwar alles andere als „Easy Listening“ und selbst für Thrasher nur dann empfehlenswert, wenn dieser auch mit Death und Black Metal etwas anfangen kann, stressig klingt die üppige Melange aber dennoch zu keiner Sekunde.

26.10.2012
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