Vorhang auf für die dritte Mini-CD von einer der sehenswürdigsten, freischaffenden Musiziergruppen des Landes. Virtuos spielen sich Klarinetten, Cello, Kontrabass und Schlagzeug durch fünf Kompositionen, werden dabei wieder zusätzlich vom vielschichtigen Gesang getragen. Mit Vogelgezwitscher und Hahnengekräh legt ’Morgenstimmung’ denkbar harmlos los, bevor sich der dunkelromantische Text entfaltet. Auch während der folgenden Minuten gibt man sich keine Blöße – im Gegenteil. Regelrecht hitverdächtig wird es nicht nur beim Titelstück. Sanfte Fortschritte scheinen also auch nach über 100 Jahren Bandgeschichte noch möglich zu sein.
Spätestens seit den Auftritten im Vorprogramm von Subway To Sally dürften die unterhalterischen Fähigkeiten der semiverwesten Herren weit über Berlin hinaus bekannt sein. Dazu tragen sicher auch ihre Interpretationen neumodischen Rock-Liedgutes bei. Statt einem weiteren Eisernen-Jungfrauen-Cover hat man sich diesmal zum Abschluss jedoch Motörheads ’1916’ gegriffen. Dramaturgisch gelungener Abschluss.
Krönung dieser Scheibe ist aber der Clip zu ’I Get Used To It’: ein verdammt kurzweiliges Video, das sich souverän mit dem messen kann, was sonst noch abseits an Fremdthemenverstopfung leidender “Musik“-Kanäle über den Alternativäther flimmert. Bemerkenswert!
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