Convulse - Inner Evil

Review

Vielleicht war die Wiederveröffentlichung ihres Debüts „World Without God“ vor genau drei Jahren ja der entscheidende Weckruf. Fakt ist, dass sich die finnischen Death-Metal-Veteranen CONVULSE wieder zusammengefunden haben, um Musik zu machen. Um neuen Stoff aufzunehmen. Vor allem aber, um dem alten Sound zu frönen. Das mag man unter Old School Death Metal einordnen, womit aber nur die finnische Schule gemeint sein kann, die mit den Namen ABHORRENCE, AMORPHIS und XYSMA (jeweils in der Frühzeit) sowie DEMIGOD verbunden ist: Technisch ziemlich gediegen (CONVULSE kamen ja dereinst vom Speed Metal), viele düstere Gitarrenleads, einige Akustikeinsprengsel und dazu tiefes, tonloses, grummeliges Gegrunze.

Die beiden neuen Songs der „Inner Evil“-EP folgen also dem Weg, den die Finnen ganz zu Anfang eingeschlagen hatten, und lassen spätere Entwicklungen hin zum Death’n’Roll („Reflections“) links liegen. Gut so. So halten sich bei beiden Tracks die Düsternis und Härte gediegen die Waage: Hier gibt es mal eine unheilvolle Passage, dort schreddernde Gitarren, tightes Drumming, ein gelungenes Solo. Und „God Is Delusion“ wird sogar mit akustischen Gitarren und einem bundlosen Bass eingeleitet, bis das Stück Fahrt aufnimmt. Das ist alles äußerst gediegen, ohne dass die beiden Stücke Gassenhauerqualität entwickeln. Man muss sich schon etwas in die Tracks reinhören, was natürlich auch daran liegt, dass sich die beiden Tracks bei jeweils rund sechs Minuten Länge einpendeln. Da bleibt viel Platz für Details, die sich nicht alle sofort erschließen.

Wer also „Inner Evil“ antestet, bekommt genau den Stoff, den man von CONVULSE erwarten kann. Das ist vielleicht nicht besonders aufsehenerregend, aber da sich die Band auf den besten Teil ihrer Vergangenheit besinnt, ist das erst recht nichts Schlechtes.

14.01.2013

- Dreaming in Red -

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