Converge und Agoraphobic Nosebleed - The Poacher Diaries

Review

Galerie mit 21 Bildern: Crowbar & Converge - live in Leipzig

Was haben wir denn hier – eine Split von Agoraphobic Nosebleed und Converge. Krach in seiner besten Form. Ich bin bis zu diesem Punkt noch nicht in Kontakt mit Werken von Agoraphobic Nosebleed gekommen, wäre aber neugierig, was die Jungs bis jetzt so auf die Beine gestellt haben. Auf dieser Split zumindest regiert der GrindCore. Wobei sich die CD auch ganz gut mit den anschaulichen Varianten SchreiCore und TerrorCore beschreiben lassen würde, hehe. Agoraphobic Nosebleed gehen dahin, wo es richtig schmerzt. Hammerschnelle Drums (welche sich dafür, daß sie mit dem Drumcomputer erstellt wurden, richtig ordentlich anhören), terrormäßig verzerrte Grindvocals und tonnenschwere HardCore Riffs terrorisieren bei 120 db spielend die ganze Nachbarschaft. „Aufgelockert“ werden die Songs durch abgedreht fiese Industrial Samples. Wer sich für wunderschöne Melodien und nachvollziehbare Songs erwärmen kann, sollte hier ganz schnell in Deckung gehen, bevor er vom Terror und Wahnsinn zertrümmert wird. Ich finde die letzten Worte des beigelegten Flyers ganz passend – „Die and get the Fuck out of the way !!!“. Converge gehen nicht weniger abgedreht ans Werk, wenn sie auch nicht die gleiche tonnenschwere Härte an den Tag legen. Converge setzen eher auf etwas eingängigere Riffs mit einem wirklich, wirklich durchgeknallten Gesang. Was die Bostoner da mit dem Micro veranstalten, klingt ziemlich fies. Die Vocals könnten ohne weiteres einer ultra kranken Black Metal entstammen. Besonders interessant wird das Ganze, wenn diese abgedrehten, leicht psychedelischen Parts mit ins Spiel kommen. Es gibt da so einige Songs von Rollins, die ich für total abgedreht hielt, aber das hier… Es ist recht schwierig, die beiden Bands angemessen zu beschreiben, sind sie doch beide Aushängeschilder ihrer Sparte. Trotzdem möchte ich nochmal klarstellen, daß die CD sicher nicht neben 08/15 HüpfCore wie Downset und Konsorten ins Regal passt. Wenn dort allerdings schon Coalesce oder Dropdead ihren Platz gefunden haben, könnte diese Split interessant werden. Auch hier der Fingerzeig auf das ansehnliche Cover, daß das Prädikat „Künstlerisch wertvoll“, im Gegensatz zu vielen vielen anderen, sicher verdient.

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06.03.2000

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