Contamination (NI) - Contamination (EP)

Roarrghh! Oder eher nicht? Naja, doch – ROARRGH! Es ist schon einige Zeit her, dass mich mehr oder weniger eine Demo-CD derart überzeugt hat, wie dieses Stück der Osnabrücker Death/Thrasher CONTAMINATION. Das selbstbetitelte Teil stellt das erste Lebenszeichen der Truppe dar, säuselt einem allerdings dermaßen druckvoll, zielgerichtet und wütend ins Ohr, dass man meinen könnte, die Band sei schon jahrelang im Business. Schließlich hat es auch mehr als vier Jahre gedauert, bis der Fünfer, im Wesentlichen aufgrund von Line-Up-Wechseln, das erste hörbare Material auf die Beine stellen konnte. Doch was hier aus den Boxen hämmert, ist eine wahrhaftig tolle Hommage an Kriegsgeschwader wie MALEVOLENT CREATION und entsprechende Flankierer.

Mit den knapp 16 Minuten Spielzeit gibt die Band aus Niedersachsen zwar nur einen Vorgeschmack auf das, was man bei einem potenziellen Langeisen erwarten kann, doch die Begrenzungspfähle sind schon mal in luftiger Höhe angesiedelt. Trotz Eigenproduktion ist CONTAMINATION eine Schmiedeform gelungen, an der sich einige fälschlich etablierte Kapellen vergebens messen werden. Soll heißen, die wuchtigen Attacken kommen unheimlich differenziert aus der Anlage herausgebrochen, sodass jeder Schlag, jeder Saitenhieb und jede stimmliche Facette bestens zu vernehmen sind. So muss dynamischer Death/Thrash einfach sägen!

Dazu passend gesellt sich im Übrigen auch die stimmliche Ausprägung an sich, deren Bärigkeit durchaus an Kyle Symons (ex-MALEVOLENT CREATION) erinnert. Auch die Songs sind unterm Strich ziemlich ordentlich geschrieben, graben sich gewalttätig in die Gehirnwindungen ein (“Deadly Oil“) und offenbaren auch immer wieder Abwechslung im Sinne von stattlich zelebrierten Soli und haufenweise groovigen Mid-Tempo-Parts. Letztendlich ist die Platte ob ihrer Kürze kaum zu bewerten, doch wenn man auf diesem Pfeiler aufbaut, dann steht in Deutschland ein echt starkes Kontrastprogramm zu den Ami-Wüstlingen in den Startlöchern.