Conspiracy - Reincarnated
Review
Stilvielfalt ist eigentlich eine schöne Angelegenheit, sowohl zwischen verschiedenen Bands als auch innerhalb einer Platte. CONSPIRACY übertreiben es allerdings etwas und werfen auch einiges durcheinander. Wenn ein Song namens „Brothers Of Black Metal“ wie alte DARK TRANQUILLITY anfängt, stimmt vermutlich etwas an der generellen Stilauffassung nicht, oder? Vielleicht sind die Herren auch etwas weltfremd? Könnte gut sein, wenn „Virgin’s Blood“ mit „Come to me my little girl / Now you’re sixteen years old“ anfängt. Herrgott, sechzehnjährige Jungfrauen, wo gibt es sowas noch? In Holland doch sicher eher nicht.
„Reincarnated“ sieht aus wie eine Death-Metal-Platte der alten Schule, beginnt mit eben jenem „Virgin’s Blood“ allerdings eher MAYHEM-like schwarzmetallisch und ziemlich zerfahren. Auf schwedisch-melodische Death-Metal-Fiedler folgen Thrash-Attacken, auf DARK-FUNERAL-Schrammelgitarren groovige Headbangerparts. Seltsam ist: die besten Riffs stehen nicht etwa am Beginn der Songs, sondern eher in der Mitte. Das ist, auf den Hörer bezogen, eher unklug, weil da tatsächlich einige nette, eingängige Parts dabei sind.
Immerhin zocken die Jungs ihr Zeug gekonnt und mit guter Produktion runter, und das ist immerhin schon die halbe Miete für ein solides Album. Wenn die Holländer ihre Einflüsse aus allen möglichen Metalbereichen jetzt noch in ein homogenes Ganzes packen könnten, wäre „Reincarnated“ vielleicht ein ziemliches Brett geworden, wenn auch kein revolutionäres. In der jetzigen Form, in der jeder Song fast von einer anderen Band stammen könnte, strengt die Platte mehr an, als dass sie Spaß macht.
Conspiracy - Reincarnated
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Black Metal |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 41:43 |
Release | 2006-09-24 |
Label | Pulverised Records |