Consecration - Grob

Review

Bei ihrem fünften Album „Grob“ haben es sich CONSECRATION definitiv nicht einfach gemacht: Nicht nur, dass sich die Aufnahmephase über vier Jahre hinzog, nein das Belgrader Trio bemühte auch zahlreiche Gastinstrumentalisten, die die klassische Besetzung um Trompete („Sécanje na Ameliju“!), Saxophon und Akkordeon erweitern. Mit diesem Arsenal kommen die Serben nicht nur eigenen Stücken bei, sondern zapfen auch Kompositionen verblichener Gitarreros wie Miguel Llobet oder Texte H.P. Lovecrafts an. Nach den Vorgängern „Cimet“ und „Univerzum zna“ bildet „Grob“ den Abschluss einer musikalischen Trilogie.

Etwas Geduld ist allerdings gefordert: Erst wenn sich der Hörer durch die etwas luftleeren Noise-Passagen des Openers gearbeitet hat, wird er nach gut drei Minuten mit Post-Doom-Klängen belohnt. Dort setzt auch das bratzelige „Sheed“ an, bevor es sich dann wiederum zum Geräuschstrudel wandelt. Der Titeltrack offenbart nach eindringlichem Synthesizer-Akkordgerühre Post-Rock-Qualitäten, bevor er durch ein dreiminütiges, hinreißendes, wenn auch etwas fietschiges Gitarrensolo endgültig zum Favoriten mutiert. Daran kann auch der etwas plautzige Gesang nichts rütteln.

Gen Ende scheint dann aber doch der Saft alle: Der letzte Post-Rock-Track „Ejmi (1983 – 2011 – 201?)“ beginnt harmonisch klimpernd. Danach stehen sehr überschaubare Riffs im Raum und entwickeln  erst auf den letzten Metern wieder Tragweite. Damit überzeugen CONSECRATION vermutlich nur genügsame Liebhaber von Noise- und Post-Klängen.

16.01.2016
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