Vor mehr als zehn Jahren haben die Briten CONQUEST OF STEEL ihre Bandkarriere gestartet. Ritten sie anfangs auf der Neo Thrash-Welle, haben sie ihren Stil in letzter Zeit verändert und treten nun in die Fußstapfen ihrer Vorfahren. Immerhin kann ja nur von der Insel guter Heavy Metal im NWoBHM-Stil kommen.
Das hat zumindest jeder gedacht, bis er das neuste Machwerk der Band gehört hat, das diese “Victorious In Defeat“ getauft hat. OK. Es handelt sich tatsächlich um Heavy Metal im NWoBHM-Stil. So viel muss man den Jungs ja lassen. Aber vom Attribut “gut“ ist diese Musik genau so weit entfernt wie Großbritannien von Australien. Langweilig, unausgegoren, einfach und stupide sind wohl die nettesten Beschreibungen, die dem Hörer hier durch den Kopf schießen. Wenigstens sind die Jungs einigermaßen handwerklich begabt, sodass sich keine Verspieler, Rhythmusfehler oder ähnliches in den drei regulären Tracks finden. Der vierte Track auf dieser EP ist allerdings ein Live-Track, der auch diesen Eindruck wieder relativiert. Vor allem der Mann am Mikro versucht zwar ordentlich Druck zu bringen, liegt aber einfach zu häufig neben dem eigentlich angestrebten Ton. Auch die Produktion kann diesen Silberling nicht mehr retten. Natürlich erwartet niemand von einer Band ohne Vertrag einen High-Class-Sound. Aber mit diesem klanglichen Gewand hätten sich Genrekollegen vor zehn und mehr Jahren nicht getraut, ein Demo vorzulegen.
Gott sei Dank ist nach einer guten Viertelstunde alles vorbei. Diese Tatsache und die gelungene optische Aufmachung der CD, die aussieht wie eine alte Vinyl-Scheibe, retten “Victorious In Defeat“ davor, ein Totalausfall zu sein. Dennoch sollte die Band sich einmal die Frage stellen, ob es nicht besser wäre, sich aufzulösen, wenn man nach einer so lange Historie immer noch auf diesem Status herumwerkelt.
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