Conceptor - Four Fingers

Review

Ich hatte es ja schon einmal an anderer Stelle erwähnt, der Ruhrpott rockt. Und zwar gewaltig. Neben den bereits etablierten Acts, kann vor allem der Underground immer wieder mit hörenswerten Perlen aufwarten. Auch die aus Oberhausen stammende Formation CONCEPTOR kann man zu den aufstrebenden Bands des Schmelztiegel Ruhrgebiet hinzuzählen. Mit “FouR FinGerS” – die Schreibweise ist gewollt und zieht sich auch durch die Songtitel – legen die Thrasher ihr zweites Demo vor und lassen dabei durchaus aufhorchen.

Es ist nicht unbedingt die Innovation, die die Band um Frontmann Hoschi sucht. CONCEPTOR verwerten vielmehr altbekannte Elemente, versuchen dabei aber ihre eigene Note zu finden. Das gelingt auf “FouR FinGerS” noch nicht vollends, denn die Einflüsse der Band sind noch (zu genau) zu identifizieren. SODOM, KREATOR und DESRUCTION stehen primär Pate für die vier Songs des zweiten Demos von CONCEPTOR. Der Wille etwas Eigenes zu kreieren, ist bei allen vier Stücken aber hörbar und so kommen starke Nummern wie “DestiNatioN: NighTmarE” und “WeeKenD WolF” locker-flockig und hoch motiviert aus den Boxen. Das Gitarrendoppel André und Mic haben mit ihren Riffs zwar ebenso wie Sänger Hoschi ihren Anteil daran, dass man sich an die Vorbilder erinnert fühlt. Aber die beiden versuchen eine eigene Note in den Bandsound einfließen zu lassen, was sich unter anderem darin äußert, dass die Gitarren viel in den Songs spielen und die Stücke so interessant halten. Was mir hierbei ein wenig fehlt, sind die für Thrash typischen messerscharfen Gitarrensoli. Daran hätten sich die beiden gerne einmal versuchen dürfen. Auch Hoschi versucht den Stücken seinen Stempel aufzudrücken und kann mit einer Bandbreite zwischen Mille und Schmier durchaus überzeugen. Allerdings stünde dem Frontmann gut zu Gesicht, wenn er sich bei zukünftigen Releases um etwas mehr Abwechslung bemühen und sich von seinen Einflüssen emanzipieren würde. Dann wäre er sehr wohl in der Lage den Songs seinen Stempel deutlicher aufzudrücken und sie variabler erscheinen zu lassen.

Das hört sich zunächst einmal negativer an, als es in Wirklichkeit ist. Die Gitarristen schütteln sich einige coole Riffs aus dem Ärmel, welche von der Rhythmussektion passend untermauert werden, Sänger Hoschi kann mit aggressivem Shouting überzeugen und schlussendlich sind da noch die Songs, die beim Hören schlicht Spaß machen. Wenn die Jungs noch etwas an der Eigenständigkeit feilen, freue ich mich schon auf ein Full-Length-Album von CONCEPTOR. Thrasher sollten hier gut bedient werden und den Oberhausenern ein Ohr leihen.

18.06.2013

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