Conception - Parallel Minds (Re-Release)

Review

1993 veröffentlichten CONCEPTION ihr Zweitwerk „Parallel Minds“, möglicherweise das Bekannteste der vier Neunziger-Alben der Band. Mit „Roll The Fire“ ist dort ein Song vertreten, der mit seinem markanten Beginn und dem Stakkatoriff in den Strophen vielen Fans ins Gehirn gefräst wurde. Jüngst wurde die Band im Rahmen ihrer Neuveröffentlichung des Comeback-Albums „State Of Deception“ sogar dazu inspiriert, das Stück ganz neu aufzunehmen. Nun wollen wir uns einmal anschauen, was „Parallel Minds“ im Rahmen seiner Neuveröffentlichung 29 Jahre später noch zu bieten hat.

CONCEPTION haben sich eingegroovt

Attestiert Kollege Werner dem CONCEPTION-Debüt noch jugendlichen Charme, so ist dieser auf dem Zweitwerk zweifelsohne noch vorhanden, allerdings wirkt „Parallel Minds“ in seiner Gesamtheit etwas konzeptualisierter und zusammenhängender. Die Progressive-Power-Metal-Schiene ist natürlich das, worauf sich die Band schon bei „The Last Sunset“ festgelegt hat, aber hier wirken die Stücke kompakt, griffig und trotzdem gibt es bei jedem Hördurchlauf etwas Neues zu entdecken. Das Eröffnungstrio aus „Water Confines“, „Roll The Fire“ und „And I Close My Eyes“ kann im Prinzip als Blaupause benutzt werden, wenn man Neueinsteigern die Band näher bringen möchte.

Conception - Parallel Minds CD Digi

„Parallel Minds“ erscheint im CD-Digipak …

Dass CONCEPTION es auch schnulzig können, beweisen sie mit der lupenreinen, allerdings ein paar Jahre zu spät kommenden, 80er-Ballade „Silent Crying“. Ohrwurm-Material, aber nicht unbedingt die größte Stärke der Band. Gut, dass einen der Titeltrack danach wieder aufweckt und gerade mit dem Refrain ordentlich in den Allerwertesten tritt. Sänger Roy Khan nutzt „Parallel Minds“ zudem, um sein Gesangsspektrum zu erweitern und zu verfeinern. Auch Stücke wie „Silver Shine“ und „My Promise“ bleiben auf Grund progressiver Spielereien und eingängiger Hooklines im Gedächtnis. Der Longtrack „Soliliquy“ zieht am Ende des Albums dann noch einmal alle Register der Band und bildet einen fulminanten Abschluss.

Conception - Parallel Minds Vinyl

… oder als Gatefold-2LP mit farbigem Vinyl.

„Parallel Minds“ zeigt mehr Fokus

Dort, wo bei „The Last Sunset“ noch mehr der jugendliche Leichtsinn regiert, ist auf „Parallel Minds“ alles schon ein Stück durchdachter. Was einem davon besser gefällt, ist letztlich individueller Geschmack. Die Hitdichte mag auf dem Zweitling ein Stück höher sein, aber das ist letzten Endes auch Erbsenzählerei. Der Sound des Remasters ist hier ebenfalls sehr gut und drückt klar aus den Boxen, ohne den Charme der Zeit zu vernachlässigen. Obendrauf wurden bei dieser Neuveröffentlichung eine Demo von „Silent Crying“, sowie zwei Liveaufnahmen von „Roll The Fire“ und dem Titelsong gepackt. Für Neueinsteiger in die Welt von CONCEPTION ist „Parallel Minds“ möglicherweise das am besten geeignete Album.

02.09.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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