Concept Insomnia - Kaleidoscope

Review

Bei ihrem letzten Album „Perpetuum Mobile“ konnten CONCEPT INSOMNIA noch auf die Unterstützung eines Labels bauen. Aber die Zeiten ändern sich und für ihr Zweitwerk „Kaleidoscope“ fand sich kein geeigneter Partner, also veröffentlichen die Jungs das Ding einfach selber.

Bei „Kaleidoscope“ handelt es sich um ein Konzeptalbum, dass das Leben eines Protagonisten in all seinen Facetten von Beginn bis zum Ende darstellen soll. Von Licht bis Dunkelheit also. Musikalisch schreiten CONCEPT INSOMNIA weiter auf ihrem Weg, der aus modernem melodischen Death Metal, Neo-Thrash gepaart mit Prog und einer kleinen Prise Power Metal besteht – MERCENARY kommen einem also erneut in den Sinn. Doch CONCEPT INSOMNIA feilen an ihrem eigenen Sound. Das hat zur Folge, dass „Kaleidoscope“ ganz dem Konzept entsprechend sehr vielschichtig ist. Es wandelt von harmonischen, zeitweise epischen Klangteppichen, über ein paar eher chilligere Parts und dramatische Spannungsbögen, hin zu wüsten Explosionen. Dabei fällt auf, dass die Harmonie ein entscheidender Bestandteil bei CONCEPT INSOMNIA ist. Härte und Gefühl treffen nicht etwa plötzlich und sinnlos aufeinander, sondern werden wie alles weitere ausgeklügelt zueinander in Beziehung gesetzt. Entsprechend kommen Hörer verschiedenster Genres bei CONCEPT INSOMNIA auf ihre Kosten. Wer gerne dem Power Metal frönt, darf z.B. an „The Chromatic Circle“, wer es dagegen etwas härter mag wird an „Redrum“, das zeitlich gar an Metalcore erinnert, Gefallen finden. Fakt ist: Das Spektrum, das CONCEPT INSOMNIA abdecken ist groß und genau das könnte ihnen zum Verhängnis werden. Denn nicht jeder wird sich mit modernen, harten Tönen anfreunden können oder auf der anderen Seite der melodischen Schiene der Hessen bereitwillig Gehör schenken. Auch die Clean-Vocals könnten zeitweise deutlich mehr Ausdruckskraft vertragen und was der Rap-Part in „Shading“ soll erklärt sich mir nicht ganz – erinnert ein bisschen an die verunglückte LINKIN PARK/Jay Z Kooperation.

Nichtsdestotrotz ist CONCEPT INSOMNIA ein interessantes Album gelungen, das dem Konzept durchaus gerecht wird. Entsprechend schwer fällt ein abschließendes Urteil, denn bei derartigem Facettenreichtum ist nicht für jeden alles gleichermaßen interessant und so wird sich jeder seine Favoriten herauspicken dürfen, ich hab das mit „The Chromatic Circle“ und „From Grey To Black“ bereits getan.

Das Album gibt es übrigens kostenlos zum Download: http://conceptinsomnia.bandcamp.com/

27.06.2011

Chefredakteur

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