CONAN berserkern sich mit „Existential Void Guardian“ schon erkennbar ihren Weg durch die Masse an ähnlich rabiaten Bands im Zeichen der krachenden Langsamkeit. Die musikalischen Muskeln der drei Briten bestehen aus mehr als durch Distortion nur vermeintlich ausgehärteter heißer Luft: CONAN ist die Fähigkeit zum schmerzhaften akustischen Schwert-, besser: Keulenhieb im Leben nicht abzusprechen.
Der „Existential Void Guardian“ ist nicht tödlich
Um selbiges zu fürchten brauchen geschulte KonsumentInnen als Musik camouflierten Krachs angesichts des „Existential Void Guardian“s allerdings auch nicht. Denn der Mischung, mit der CONAN voluminös wie immer angreifen, fehlt letzten Endes die eine tödliche akustische Zutat, die den Unterschied macht.
In den Kanon der Platten, die mit auf die einsame Insel (im Meer aus dem Blut der Feinde) nimmst, wird „Existential Void Guardian“ nicht aufgenommen werden. Man traut es sich zwar nur mit angelegten Ohren sowie angelegtem Panzer zu flüstern und mit CONAN will man sich nun wahrlich generell nicht anlegen – doch es hilft ja alles nichts.
Der – Ausnahme: „Paincantation“ – schleppend-stampfende Sludge-Doom-Noise des Trios gerät weniger abgründig als der von PRIMITIVE MAN, ist bei Weitem nicht so weit draußen wie das Gebräu von UFOMAMMUT, groovt weniger als der Stoff von BONGZILLA und birgt auch keine Hits wie derjenige von (früheren) ELECTRIC WIZARD.
Aber CONAN wirken als körperliche Erfahrung
Dass CONAN überhaupt nicht darauf aus sind, mit catchy Refrains die Meute in Neandertals dunklem Keller zu beglücken, versteht sich. Ihre „Musik“ entfaltet ihre Wirkung über die Repetition und am besten in der direkten Kombination aus Phon und Konfrontation.
Mit anderen Worten: CONAN gibt man sich im Sinne der körperlichen Erfahrung am besten direkt vor der Bass-Box. Die Stücke von „Existential Void Guardian“ sind so gesehen eine sichere Bank. Und ihre stoischen Erschaffer live im kleinen Club abseits der guten Gegenden jeden Cent wert, da immer für weiche Knie und perforiertes Trommelfell gut.
Ganz nett! Klingt für Sludge aber zu sauber und berechenbar.
Ich werde durch meinen Freundeskreis ja regelmässig genötigt, die jeweils neuen Release von ‚Conan‘ hören zu müssen. Meistens dann auch in voller Länge. Begründung: Du hörst doomige Sachen, Sludge und hallerst gern einen. Du hast diese Band nicht verstanden und deswegen musst du die jetzt hören bis es Klick macht. Hat es noch nie gemacht. Komisch aber wahr. Je mehr ich kiffe, umso belangloser werden die zudem. Ja ich liebe sludgige Sachen, ja ich liebe doomige Bands (im Sinne von ‚langsam‘, nicht im Sinne von ‚langweilig‘), ‚Conan‘ liebe ich nicht und werde das auch nie tun. Vielleicht hätte ich vor vielen Jahrzehnten Bands wie die ‚Melvins‘ lieben und verstehen müssen, habe ich aber auch nicht. So soll es denn sein. 4 Punkte bekommt dieses Release dennoch, damit ich bei der nächsten Nötigung Platz nach unten habe. OI!