Compos Mentis - Gehennesis

Review

Die Dänen von COMPOS MENTIS bringen nach der Mini-CD „Quadrology Of Sorrow“ (1999) und „Fragments Of A Withered Dream“ (2003) mit „Gehennesis“ nun ihr zweites Album heraus.

Die Presseinfo titelt mit der Aussage, dass sich Fans von CRADLE OF FILTH oder DARK TRANQUILITY über „Gehennesis“ freuen dürften und das ist nicht mal gelogen – in den tödlich angehauchten Passagen klingen COMPOS MENTIS sehr nach DT, in den eher schwarzen Teilen und vor allem in Sachen Keyboards fühlt man sich stark an CRADLE OF FILTH, teilweise vielleicht auch an DIMMU BORGIR erinnert, wobei man dazu sagen muss, dass die Grenzen zwischen Melodic-Death- und Melodic-Black-Metal bei diesen dänischen Newcomern stark verschwimmen.

Musikalisch sind COMPOS MENTIS definitiv nicht schlecht, „Gehennesis“ protzt oft mit richtig geilen Songs, tollem Riffing und sehr atmosphärischen CRADLE-Keyboards, nur leider ist die Scheibe auch des Öfteren schlicht und einfach langweilig. So geht zum Beispiel der erste Song „The Drunken Diamond“ ohne Umschweife oder Intro los und fetzt sich mit seinen schwedischen Riffs und englischen Orchester-Flächen direkt ins Ohr des Hörers. Auch toll: das für COMPOS MENTIS-Verhältnisse ungewöhnlich gitarrenbetonte „Faustian“ oder das eingängige „Tale Of The Shadow“. Nur leider gibt es eben auch Schattenseiten auf „Gehennesis“, so zum Beispiel das zwar überlange, aber auch unspektakuläre „Downfall“ oder das langweilige „Portrait Of An Attempted Escape“.

So bleibt in der Schlussbetrachtung zu sagen, dass COMPOS MENTIS absolut nicht als „Alltags-Musik“ taugt, dafür aber wegen seiner Atmosphäre und Melodik um so mehr zum Entspannen geeignet ist. Kritiker könnten den Keyboards eventuell Kitsch vorwerfen, dem stimme ich auch im einen oder anderen Lied zu, aber das nimmt nie Überhand. Gute fünf Punkte für ein Album, das zwar wohl nie in meinem Auto, dafür aber mit Sicherheit nochmal in der Anlage neben meinem Bett rotieren wird.

01.06.2007
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