Complex 7 - Process

Progressiver Power Metal – so könnte man grob das zweite Werk der mittelhessischen Vierer kategorisieren, auch wenn die Jungs swigende Ausflüge in Jazz- , oder Rockbereiche aufbauen. „Process“ charakterisieren harte Gitarren, ein pathetischer Gesang, ein ordentlich groovendes Bass- & Drumspiel und solide Breaks, trotz deren überdimensionalen Klängen die Ganzheit noch recht melodisch klingt. Auffallend sind Anleihen der früheren Dream Theater, oder Parts, die stellenweise an die Progmetaller Enchant erinnern. Alle Kompositionen sind ziemlich vertrackt, ohne aber zu vergessen, mit angenehmer Melodik zu wuchern. Das Songwriting ist fernab aller Superlative. Dieses durchaus komplexe Scheibchen lebt von seinem spannenden und ständig steigernden Aufbau. COMPLEX 7 leben ihre musikalischen Fähigkeiten in aller Konsequenz aus, ohne aber dabei den Bogen zu überspannen. Dem ordentlichen musikalischen Niveau wird auch der Sänger gerecht, der sein Organ solide der Stimmung den jeweiligen Songs anpasst und somit geradezu spielerisch selbst starke Emotionen transportiert. Diese Veröffentlichung strotzt vor kompositorischen Feinheiten und Abwechslungsreichtum, der aber nicht immer nachvollziehbar zu sein scheint und manche Parts als anstrengend gelten lässt. Noise-Attacken treffen auf jazzige Anleihen, verrückte Samples und abgehackte Rhythmen – das ganze noch gespickt mit Power Metal-Einschüben, eigenständig, schwer verdaulich, risikobereit und gerade deswegen bleibt die Entscheidung über den Kauf dieser CD Euch selbst überlassen.