Huch? Ein neues Projekt von Warrel Dane (NEVERMORE, SANCTUARY)? Ach nee, das sind COMMUNIC. Hätte ich beinahe schon zu den NEVERMORE CDs in meinem Regal gepackt. Von der Qualität her könnte dieses Sahnetörtchen jedoch aus dem Hause NEVERMORE stammen. Die Produktion knallt wie Sau! Ehrlich, dem Produzenten sollte man die Hand schütteln. Auch die Stilrichtung lässt sich nicht völlig auf Power Metal reduzieren. Vielmehr vereinen COMMUNIC eine Vielzahl verschiedener Stile wie z.B. Power, Thrash, Progressive um nur einige zu nennen. Doch aus diesem Sammelsurium entsteht ein völlig eigener Sound, sozusagen ein gewisses Markenzeichen der Band.
Dies könnt ihr bereits beim gnadenlosen Opener „Under A Luminous Sky“ deutlich hören. Tiefer gestimmte Klampfen, einzigartiges Drumming und ein facettenreicher Gesang bilden die Kernstücke des Tracks. Doch damit nicht genug. Die Band hat eine düstere Grundstimmung auf das Album gepackt, die sich wie ein roter Faden durch die knapp 58 Minuten zieht. Auch „Frozen Asleep In The Park“ weicht keinen Deut davon ab. Die im Midtempo angelegt Nummer, hat etwas grooviges und melancholisches. Der geile Part zum Schluss des Songs ist besonders hörenswert. Antesten! Ebenfalls düster, wenn auch mit einer Prise Hoffnung, ist „Watching It All Disappear“ ausgestattet. Oddleif Stensland beweist hier, dass er einer der besten Shouter seines Fachs ist. Nahezu ohne Probleme singt er sowohl tiefe, wie auch hohe Töne. Die donnernden Gitarren tun ihr übriges, um die Schwermütigkeit des Tracks zu unterstützen. „Fooled By The Serpent“ macht deutlich, dass moderne Elemente auch im relativ klassischem Metal ihre Daseinsberechtigung haben. Denn hier wurde kein 08/15 Songwriting angesetzt. Vielmehr ist dieses Stück ein Wechselbad der Gefühle. Ich muss zugeben, dass ich mir solch eine Nummer schon immer gewünscht habe. Natürlich ist das Headbangen für diesen Track etwas schwierig, aber Luftgitarre kann man dafür umso besser spielen, ich habe es ausprobiert. Das Titelstück „Waves Of Visual Decay“ hört sich im ersten Moment ziemlich entspannt an. Aber falsch gedacht, von Bienchen und Blümchen handelt hier kein Track. Zwar ballert der Song nicht so sehr wie die anderen Stücke, er ist Zweifels ohne dennoch sehr wuchtig und schwerfällig. Mein absoluter Favorit auf dem Album ist jedoch „My Bleeding Victim“, da er eine Art Aufbruchstimmung vermittelt. Die Rhythmusfraktion ist knallhart, die Melodien und Riffs sind eingängig und Oddleif singt erneut alles in Grund und Boden. Auch die Keyboards wurden passend und nicht aufdringlich angesetzt. Coole Nummer! Zum guten Schluss wird es mit „At Dewy Prime“ noch einmal nachdenklich. Der ruhige Part am Anfang bereitet den Hörer einfühlsam darauf vor, was noch folgen wird. Bass-Fetischisten aufgepasst: Hier kommt ihr voll auf eure Kosten! Ach ja, das Gitarrensolo ist auch einfach nur geil.
Konnte schon der Vorgänger mehr als überzeugen, so steht im dieses Album in nichts nach. Ein kurzweiliges, überragendes Werk, dass sich noch lange in meinem Gehörgang festhalten wird. Soviel steht fest.
Sehr schön, eine der besten Scheiben 2006 hat auch ihren Weg in die Reviewsammlung gefunden. Wollte schon fast selbst ein Review schreiben, aber es hat mir ja jemand die Arbeit abgenommen ;). Von mir gibts noch einen Punkt mehr, da es hier eigentlich nichts zu meckern gibt. Einige Songs brauchen eine ganze Weile, bis sie richtig zünden, jedoch wird dadurch die Langzeitmotivation garantiert. Mehr davon. Anspieltipp: My bleeding victim
Die erste fand ich besser. Es fehlt der Wiedererkennungswert der Songs. Auf Dauer ist der Gesang zu Warrel-Dane-lastig. Nicht schlecht, aber es gab so viel besseres dieses Jahr…
Die (durchaus vorhandenen) Ideen müssten kompakter dargebracht werden, so verzettelt sich die Band ein ums andere Mal in zu soften Songs.
Wie gesagt, nicht übel, aber zuwenig Profil.
Ein "befriedigend" ist angemessen.