Common Grave - Dehumanized
Review
Ein Bush auf dem Cover, dazu Demonstrationsbanner, ein brennender Mönch – haben sich etwa RAGE AGAINST THE MACHINE wiedervereint, oder muß ich mir das Gejammer/Gebrüll von einer eingeschnappten Punkband anhören? Zum Glück nicht, denn bei COMMON GRAVE handelt es sich um astreine Todesbleier, und es dreht sich mal ausnahmsweise nicht um die übliche Leichenfledderei, die man sonst üblicherweise im klassischen Death-Metal-Sektor amerikanischer Prägung vorfindet. Wer mit CANNIBAL CORPSE und SUFFOCATION groß geworden ist, wird sich bei COMMON GRAVE sicher schnell wie zuhause fühlen.
Das süddeutsche Quartett wärmt dabei aber nicht nur alte Suppe von vorgestern auf, sondern bereichert ihr Menü mit modernem Death Metal und ein paar Prisen Grindcore. Es wird durchgängig geholzt, gestampft, geprügelt und die knallharte Produktion, die man den Necrophagisten Fimmers und Suicmez überlassen hat, trägt dazu bei, eine Schneise der Verwüstung in die Gehörgänge zu schlagen. Sägezahn-Riffing deluxe, ohne jedoch multiple technische Orgasmen erreichen zu wollen – einfach straigt forward, in die Fresse. Dazu der Fronter, der gleichmal drei Etagen tiefer am Mikro steht und growlt und würgt, dass es eine Freude ist.
Für Alteingesessene sicher nicht der Stein der Weisen, aber um Längen besser, als irgendwelche schlechten Kopien, die zwanghaft nach Old-School klingen wollen. Für die Jüngeren eine gelungene Abwechslung zu Papis verstaubter Plattenkiste.
Fazit: Ein wirklich cooles Debüt, dem man die Arbeit ansieht, die dahinter steckt. Die Band hat sich mehr als sechs Jahre Zeit gelassen, und jedes davon hat sich gelohnt. Thumbs up!
Common Grave - Dehumanized
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 35:58 |
Release | |
Label | Twilight |