Comeback Kid - Symptoms + Cures

Review

Es ist so gut wie unmöglich, ein New-School-Hardcore-Album besser zu beginnen, als es COMEBACK KID auf ihrem vierten Album „Symptoms + Cures“ tun. „Do Yourself A Favor“ ist der perfekte Opening Track und versprüht mit seinem energischen, ungemein treibenden Anfang seltene Spielfreude. Der Rest des Stückes steht titelgemäß symptomatisch für den Rest der Platte: Er ist voll von Höhen und Tiefen, nachdenklichem Post-Hardcore und punkigen Wutausbrüchen.

Das folgende „Crooked Floors“ offenbart hingegen die poppig-punkigere Kehrseite der Kanadier, die nicht weniger mitreißend ist und die Position der Band auf Augenhöhe mit Bands wie ALEXISONFIRE oder CANCER BATS festigen dürfte. Die meisten der folgenden Stücke schlagen dabei in dieselbe Kerbe wie die ersten beiden, verblassen aber ein wenig nach dem fulminanten Auftakt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass COMEBACK KID dazu neigen, innerhalb eines Songs mehrmals von einem Extrem ins andere umzuschlagen. Der Refrain zu poppig, die Strophe zu sphärisch-nichtssagend. Doch auch wenn „Symptoms + Curses“ nicht gerade ein Album des perfekten Mittelwegs ist, kann nur in den seltensten Fällen von qualitativen Ausfällen im Material sprechen. Oft genug wird er dann doch beschritten.

Eigentlich ist jedes Stück mit genug sensiblen Verschnaufpausen, zerstörerischen Breakdowns und packenden Gang Vocals versehen, um über die kompakte Spielzeit wunderbar zu unterhalten und jedem Hardcore-Fan wenn nicht dauerhaft, so zumindest zeitweise ordentlich Freude zu beweisen. Auch wenn es schade ist, dass sich der beste Song ausgerechnet am Anfang der Platte befindet, besitzen die elf Stücke einerseits genug Tiefgang um mittelfristig zum erneuten hören einzuladen und andererseits genug Moshpitkompatibilität, um dabei auch richtig Freude aufkommen zu lassen.

18.08.2010
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