Comatic Sleep - Pale

Review

Ursprünglich unter dem Namen SCALE THE FEATHER im Jahr 2012 gegründet, benannten sich die Wahlberliner Roman Laskowski und Jan Fröhlich während des Aufnahmeprozesses zu ihrer ersten Demo fix in COMATIC SLEEP um. Laut Aussage der beiden vereine dieser Bandname im Besonderen Text und Musik und diene als Beschreibung der Melancholie und Schwere ihrer Songs. Kann man machen, vor allem dann, wenn das Endprodukt so überzeugend wie „Pale“ aus der Anlage schallt. Denn: Unglaublich aber wahr, die sieben Titel umfassende Demo wurde in Eigenregie aufgenommen und gemastert. Da dürfen sich die Herren definitiv auch einmal mehr gegenseitig auf die Schulter klopfen.

Nach kurzem Intro zeigt „Cold“ bereits auf, in welche Richtung es musikalisch gehen soll. Schwere Gitarrenriffs, mit Prog-Elementen angereichert und immer wieder durch herzerwärmende Melodien aus der Seelenbalsamfabrik aufgelockert, verbinden sich mit Hilfe ausufernder Spannungsbögen zu einem großen Stück gefühlvollen Schwermuts. So und nicht anders holt man sich den Herbst und die damit verbundene Dunkelheit in das eigene Wohnzimmer. „Again“ besticht durch seine fette Gitarrenwand, die einmal mehr den Tag zur Nacht werden lässt und einen Mantel aus Tristesse überwirft. Die auch immer wieder in anderen Songs auftauchenden, dennoch rar gesäten Growls stehen im schönen Kontrast zum primär vorherrschenden Klargesang von Roman Laskowski, wodurch sich eine weitere Dimension des Klangkomsos‘ der Jungs erschließt. „Crave“ schlägt in ein und dieselbe Kerbe, bietet durch diverse Streicher- sowie Pianoparts dennoch Abwechslung und beschert einen tollen musikalischen Höhepunkt, in dem final sogar die Double-Bass dezent zum Einsatz kommt. Als Bonustrack wurde ein Song aus der Zeit gewählt, als sich das Projekt noch SCALE THE FEATHER nannte: „Home“ präsentiert sich in bester EVANESCENCE-Herzschmerz-Manier, läuft dabei jedoch selbstredend Gefahr im Kitsch zu versinken.

Sei’s drum, „Pale“ ist und bleibt eine tolle Veröffentlichung einer aufstrebenden Band, die bisweilen mit deutlich mehr Gefühl zur Sache geht, als manch gestandene Truppe des Genres aktuell zustande bekommen vermag. Sollte es den Jungs möglich sein, auf diesem Niveau nachzulegen (ein Album sowie Live-Auftritte sind bereits angekündigt), dürften sie zumindest hierzulande bald in einem Atemzug mit ANATHEMA, GHOST BRIGADE und KATATONIA zu nennen sein.

24.09.2014

Präsentationsressort & Akkreditierungen: Festivals

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