Einfach haben es diese Burschen ihren Zuhörern an sich ohnehin noch nie gemacht, zu versponnen klangen die Bayern sowohl auf Tonträger und erst recht bei der Live-Umsetzung ihres Materials. Ein Fall von Liebhaber-Musik also, wobei es aktuell wohl mehr von dieser Gattung zu finden gibt, denn je. Mit der bereits zehnten Studioveröffentlichung in der Karriere von COLOUR HAZE lassen uns die Herren zunächst einmal wissen, dass sie ihren Weg mit Nachdruck und Konsequenz fortsetzen und so ist es erneut ein echtes Klangerlebnis mit dem der Hörer konfrontiert wird.
Klar, eine gewisse Muse wie auch der Mut sich auf die sphärischen Psychedelic/ Stoner-Sounds der Band einzulassen, ist immer noch unabdingbar, doch durch die in all den Jahren immer deutlicher zu vernehmende Leichtigkeit mit der COLOUR HAZE agieren, sollte sich ein Selbstversuch für den potentiellen Interessenten wesentlich einfacher gestalten als noch zu ihrer deutlicher an BLACK SABBATH oder SAINT VITUS orientierten Frühzeit. Noch bevor man sich jedoch auf das Abenteuer „She Said“ einlässt, darf man sich am farbenprächtigen Coverartwork des Doppel-Deckers (!) erfreuen, das wirklich gelungen ist. Mehr noch, man kann sich bereits damit in etwa vorstellen, welch‘ „bunte“ und abgefahrene Sounds man erhält, taucht man erst einmal in die Klangsphäre des Trios ein.
Überraschend ist, dass trotz der üppigen Spielzeit von knapp 80 Minuten die Spielzeit wie im Flug vergeht. Vor allem, weil sich je nach Stimmung die unterschiedlichsten Visionen vor dem magischen Auge des Zuhörers ergeben. Weiters sei erwähnt, dass es zwar sehr wohl kurze Unterbrechungen zwischen den einzelnen Kompositionen gibt, diese jedoch den „Fluss“ keineswegs stören und der Hörgenuss von „She Said“ einzig durch die Tatsache wahlweise die CD oder die Vinyl-Version wechseln zu müssen bzw. umzudrehen, kurzzeitig gestoppt werden muss.
Wem es also nach Klängen gelüstet, die hinsichtlich ihrer Intensität mit jenen von LONG DISTANCE CALLING oder MY SLEEPING KARMA durchaus zu vergleichen sind, auf Grund ihrer Machart aber noch wesentlich vielschichtiger daherkommen und den Bogen vom Psychedelic Rock bis hin zum lasziven Jazz (!) umspannen, ohne dabei auch nur ansatzweise den „roten Faden“ zu vermissen, wird hier einmal mehr sein Glück finden.
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