Collision Process - Collision Process (EP)

Review

Passend zu ihrem Bandnamen geht diese Band auf Kollisionskurs mit sämtlichen Genrekonventionen und versucht, in ihren progressiven Soundmix von Math- und Metalcore über Melo Death, Thrash und Power Metal, bis hin zu leichten Indie-Rock-Anleihen einfach alles einzubringen, was ihnen in den Sinn kommt und worauf sie gerade Lust haben. Das ist in jedem Fall mutig und sorgt für Spannung und Abwechslung.

Leider ist COLLISION PROCESS auf ihrer selbstbetitelten Debüt-EP jedoch ein wenig der rote Faden abhanden gekommen und so entwindet sich das Album jedes Mal, wenn man gerade meint, es langsam greifen zu können, erfolgreich dem Zugriff des Hörers. Dabei ist gegen sperrige Musik grundsätzlich nichts einzuwenden, das Quintett aus Birmingham macht es dem Zuhörer aber viel zu schwer, zum Kern der Scheibe durchzudringen. Und ist man erst einmal dort angekommen, so macht sich Enttäuschung breit, dass offenbar doch nicht mehr hinter der Sache steckt als ein Haufen kreatives Potential, das einfach in viel zu ungeordneten Bahnen fließt.

Immer wieder lassen starke Melodien aufhorchen, der Wechsel zwischen cleanem Gesang und Growls funktioniert stellenweise wirklich hervorragend. An anderen Stellen wiederum hätte man es besser bei einem Sänger belassen und in komplexe Frickelorgien (beispielsweise in „Divide“) schleichen sich allzu banale und repetitive Muster ein. Das macht „Collision Process“ zu einem interessanten Debüt, das seine Schwächen aber nicht verbergen kann. Mit etwas klareren Songstrukturen könnte aus der Band aber noch etwas werden.

19.11.2011
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