Coldwar - Pantheist

Neulinge sind die Iren COLDWAR ganz sicher nicht mehr – 1999 gegründet, drei Alben auf dem Buckel, das vierte Album „Pantheist“ in Startposition. Und trotzdem hat es bisher nicht so ganz zum großen kommerziellen Wurf gereicht – vielleicht ja mit „Pantheist“, dem ersten Album über Candlelight Records. Allerdings hätten COLDWAR wahrscheinlich einfach ein bisschen mehr bieten müssen, um auch in der Breite überzeugen zu können – schlecht ist „Pantheist“ sicherlich nicht, immerhin können sie immer wieder mit gut gezielten Treffern punkten, aber auf Dauer fehlt ein Stück weit das gewisse Etwas.

Stilistisch sind COLDWAR in erster Linie im Death Metal tendenziell amerikanischer Spielart einzuordnen, allerdings haben sie auch eine Menge Neunzigergroove von zum Beispiel FEAR FACTORY oder auch PANTERA getankt, während die heiseren Vocals, die Attitüde und gewisse Parts eine ordentliche Ladung Hardcore ins Gemisch pumpen. Das groovt mächtig voran und hat das Potenzial, Wände einzureißen, aber es ist auch ein wenig eintönig, vor allem, wenn man den Großteil der Songs auf über fünf Minuten pumpt, obwohl es das Songwriting nicht so wirklich hergibt. So ist einer der wenigen Momente, die wirklich aufhorchen lassen, der akustische Beginn von „The Falcon Cannot Hear The Falconer“, weil er eben ungewöhnlich ist und herausfällt. Ansonsten bemühen sich COLDWAR auf „Pantheist“ zwar um Dynamik und Abwechslung, können aber trotz vielen gelungenen Parts nicht zu hundert Prozent überzeugen – dafür ist das Material für das, was COLDWAR machen, einfach zu oft zu ausladend.

Trotzdem ist „Pantheist“ auf jeden Fall ein ordentlicher und kraftvoller Bolzen: No-Bullshit-Metal in Reinkultur, angereichert und aufgelockert mit angenehmem Hardcore-Spirit. Wie gesagt: Alles andere als schlecht, was COLDWAR hier bieten, es fehlt eben nur was, um so richtig mitreißen zu können.