Schon der Titel „Heldenlos“ verrät es, COLDSPOT sind eine Band aus deutschen Landen, die ihre Texte, im Gegensatz zu den meisten heimischen Metalbands, in ihrer Muttersprache an den Mann bringt. Leider geht dieses Experiment nur zu oft schief und der Hörer wünscht sich vor lauter Fremdscham, Beethovens Hörleistung der späten Jahre sein Eigen nennen zu können. Ob dies daran liegt, weil man erst so richtig mitbekommt, über welch sonderbaren Dinge referiert wird, oder weil Metalbands mit deutschen Texten oft eine seltsam pseudocoole Attitüde an den Tag legen, oder ob es doch einfach nur eine Frage der Gewohnheit ist, wird wohl für immer unerklärt bleiben. Fakt ist jedoch, dass es der geschulte Hörer tief im Inneren spürt.
Bei COLDSPOT hatte ich zu Beginn den Eindruck, es mit einer, sich im ordentlichen Mittelfeld bewegenden Death/Thrash Combo zu tun zu haben. Handwerklich zwar im grünen Bereich, dafür weitestgehend ohne zwingende Momente. So wie es leider bei viel zu vielen Undergroundbands der Fall ist.
Leider musste ich schnell feststellen, dass mich mein erster Eindruck getäuscht hatte. Und zwar ab genau dem Punkt, als der Gesang, der eigentlich jeden der oben aufgeführten Punkte nur bestätigt ins Spiel kam. Die Texte wollen rhythmisch meist nicht so recht mit der Musik harmonieren, wirken ziemlich aufgesetzt, und wenn es zu klarem Gesang kommt, schlackern einem, ob der vielen Misstöne die Ohren.
Zwar haben COLDSPOT auf ihrem Debüt auch drei englische Nummern im Gepäck, doch ziehen die den Karren auch nicht aus dem Dreck, da einem nur auffällt, dass die Vocals auch in englischer Sprache recht drucklos daherkommen.
Für eine Eigenproduktion geht „Heldenlos“ soundtechnisch in Ordnung. Lediglich die Gitarren hätten etwas mehr Wumms vertragen können. Dies täuscht aber nicht über den Mangel an mitreißenden Ideen und die nicht wirklich gelungene Vokalakrobatik hinweg.
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