Coldseed - Completion Makes The Tragedy

Review

COLDSEED vereint so illustre Musiker wie Thomen Stauch (BLIND GUARDIAN), SOILWORK-Fronter Björn Strid und Oli Holzwarth (SIEGES EVEN). Kein Wunder also, das der Plattendeal bei Nuclear Blast für’s Debüt rechtzeitig in Sack und Tüten war.

Auf „Completion Makes The Tragedy“ erwartet uns eine erstaunlich abwechslungsreiche Mischung aus einerseits melodischem Metal und Thrash, sowie eher moderneren Spielweisen in Richtung Nu Metal oder gar leichte Berührungen mit Industrial. Einerseits hört man aus Songs den Ursprung und die Einflüsse der beteiligten Musiker heraus, andererseits wird man hier und da eine Überraschung erleben. Stauch bedient seine Schießbude souverän, sei es bei Power-Metal-typischen Rhythmen, Thrash-Geprügel oder Stakkato-Drumming. Besonders hervorheben muß man Björn „Speed“ Strid, der auf diesem Album eine großartige Leistung abliefert, und jedem Song seine persönliche Note aufdrücken kann, sei es durch packende Gesangslinien („Democracy Lesson“), kraftvolles Shouting oder fast schon gutturales Flüstern in dem Industrial-artigen Song „Burning With A Shade“.

Die Variation der Songs verlangt dem Hörer allerdings einiges ab, und nicht jeder wird sich mit dieser Mixtur anfreunden können. Einerseits haben wir Songs mit simplen aber effektiven Riffs, eingängigen Melodien; Songs, die nach vorne lospreschen und viele Emotionen in ihren Refrains verpacken. Daneben stehen aber auch leicht unausgegoren wirkende Songs, denen es manchmal etwas an Druck und dem entscheidenden Kick fehlt. So richtig festlegen wollen sich die Jungs nicht, was an einigen Stellen den Eindruck eines fehlenden Konzepts erweckt.

Trotzdem ist „Completion Makes The Tragedy“ ein rundum solides Album geworden, in das man sich vielleicht nicht gleich beim ersten Durchlauf hineinfinden wird, auf dem es aber einiges zu entdecken gibt. Die 12 eigenständigen Songs bieten dem Hörer jedes Mal etwas Neues. Sie mögen vielleicht nicht sofort zünden, aber Langeweile kommt auf keinen Fall auf.
Die limitierte Auflage kann mit einem zusätzlichen Bonus-Track aufwarten.

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Coldseed - Completion Makes the Tragedybei amazon8,06 €
11.11.2006

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1 Kommentar zu Coldseed - Completion Makes The Tragedy

  1. Sylverblack sagt:

    Coldseed sind eine All-Star-Metal-Group, bestehend u.a. aus Björn "Speed" Strid (Soilwork) und einigen Instrumentalisten von Blind Guardian, sowie zwei unbekannteren Gitarristen. Das Debüt "Completion Makes The Tragedy" zu beschreiben, gestaltet sich als sehr schwierig. Teilweise fühlt man sich an Neo-Thrash (‚On My Way‘) erinnert, dann scheint wieder die Modern Metal-Attitüde durch (‚Democracy Lesson‘) und Gothic Metal-Elemente hat man auch auf diesem Album zu bieten (‚Reflection‘). Der musikalische Kontrast der übrigen Stücke untereinander fällt übrigens beinahe ebenso stark aus wie bei den drei genannten. Während ich normalerweise Bands lobe, die um Abwechslungsreichtum bemüht sind und sich die Songs eines Albums nicht gleichen wie ein Ei dem anderen, so sind Coldseed deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Die Tracks besitzen wesentlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten und das sollte nicht der Sinn eines Albums sein, es sei denn, es handelt sich um ein Konzeptalbum, doch zum einen erscheint mir "Completion Makes The Tragedy" nicht als solches und zum anderen hätte es dann trotzdem seine Wirkung bei mir verfehlt. Das Album in seiner Gesamtheit zu erfassen, erweist sich als Herausforderung, denn die Songs sind dafür einfach viel zu unterschiedlich, es fehlt die Homogenität, der rote Faden, "Completion Makes The Tragedy" wirkt nicht wie aus einem Guss, sondern eher wie ein Best of-Album einer Band, die bereits seit 20 Jahren existiert und Songs all ihrer unterschiedlichen experimentellen Phasen auf einer Compilation vereint hat. Das ist schade, denn Coldseed sind gewiss in der Lage, ganz gute Musik schreiben zu können und jeder Song für sich alleine zeigt eine gewisse Qualität, doch die Scheibe insgesamt ist einfach zu sperrig und zu verschroben, um einen (zumindest mich) näher erreichen zu können. Dazu kommt noch, dass bei allem technischen und songwriterischen Können der Bandmitglieder dennoch der Eindruck bei mir entsteht, es fehle vielen Songs das gewisse Etwas. Vielleicht liegt das an der sauberen, aber zu drucklosen Produktion, die den Titeln kaum Raum lässt, Energie aufzubauen, vielleicht aber auch daran, dass die Jungs nicht dasselbe Herzblut aufwendeten wie bei ihren Hauptprojekten. Immerhin ist das bereits erwähnte ‚Democracy Lesson‘ ein kleiner Hit (auch dank Strids wie immer exzellentem Gesang) und der gelungenste Song auf diesem Album.

    6/10