Coldrain - The Revelation

Review

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COLDRAIN bieten Einheits-Metalcore der Art, wie er von vielen seit Jahren von der Bildfläche gewünscht wird. Da es sich bei „The Revelation“ bereits um das dritte Album handelt, gehörten COLDRAIN wohl schon von Anfang an zu jenen, die nie über die Köpfe der Großen des Genres schauen konnten. Andererseits ist die Band erst seit 2007 aktiv. Vielleicht streben sie ja ein Revival des Alternative-Post-Schmalz-Metalcores an. Aktiv ist übrigens durchaus wörtlich zu nehmen: Seit der Veröffentlichung ihrer ersten Single „Fiction“ im Jahr 2008 haben die Musiker im Ein-Jahres-Takt eine Veröffentlichung vorzuweisen und wenn nicht in Form eines Albums, dann wenigstens einer EP.

Weinerlich und schwachbrüstig klingende Clean-Vocals sind der erste große Kritikpunkt an den sonst recht solide auftretenden Japanern. Die Shouts sind zwar besser, jedoch ebenfalls eher unter als über dem Durchschnitt anzusetzen.

Der größte Brennpunkt bei COLDRAIN ist allerdings, dass das Quintett viel zu brav und dadurch gnadenlos belanglos klingt. Einmal „March On“ gehört wird einem klar, dass es exemplarisch für das gesamte Album ist. Ausdruckslos durch und durch. Alles – wirklich alles, was auf „The Revelation“ zu hören ist, war in dieser Form schon besser und vor mehr als fünf oder zehn Jahren zu hören. Angefangen beim Wechsel von Klar- und Schreigesang, elektronischen Elementen, Breakdowns und Gangshouts. Allein Songtitel wie „Fade Away“, „March On“, „You Lie“ oder „The War Is On“ sind so trivial wie austauschbar. Die Lyrics bereichern den Inhalt der Songs auch nicht und besingen einmal mehr die Wut durchschnittlicher, post-pubertärer Humanoiden.

Lyrisch also auf den Wegen von BULLET FOR MY VALENTINE unterwegs, ohne jedoch musikalisch an deren Refrains oder Güte, die sie zweifelsfrei haben bzw. hatten, heranzukommen. Selbst LINKIN PARK, als diese noch auf jedem herkömmlichen Schulhof angehimmelt wurden, sind für COLDRAIN in weiter Ferne. Es fehlt einfach an jedem noch so kleinen Funken Originalität. Da hilft es wenig, dass das Songmaterial an sich solide arrangiert und produziert ist.

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Japaner eine größere Zielgruppe ansprechen können. Bleibt nur zu hoffen, dass ihnen wenigstens Spaß macht, was sie tun. Und irgendwie ist es fast wieder mutig, ein dermaßen uninspiriertes, langweiliges Produkt an den Hörer bringen zu wollen.

02.03.2015

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