Das selbstbetitelte Debütalbum veröffentlichten COLD 1998 noch bei Fred Dursts „A&M Records“. Und wer beim Dunstkreis des LIMP BIZKIT-Sängers prinzipiell sofort das Wort „Kommerz“ im Hinterkopf hat, befindet sich bereits auf der richtigen Fährte. Dabei muss man die Sache nicht unbedingt so negativ sehen, denn der durchwegs radiotaugliche Alternative-Rock von COLD könnte auch außerhalb des Mainstreams Gefallen finden.
Eigentlich handelt es sich bei „Superfiction“ um ein Reunion-Album, denn von 2006 bis 2009 gingen die Bandmitglieder getrennte Wege. Die letzte Scheibe der US-Amerikaner liegt somit auch satte sechs Jahre zurück, vielleicht klingt „Superfiction“ deshalb auch so frisch und unverbracht. Die Band ist zurück und scheint bereit für neue Taten. Dass sie dabei gelegentlich auch etwas zu großzügig den Kitschfaktor nach oben schrauben und sich viele wenig spektakuläre Alternative-Standards einschleichen, sei den Jungs verziehen. Denn handwerklich machen sie ihre Sache gut und setzen gekonntes Songwriting in tight gespielte Songs um.
Obwohl die Songtexte recht kryptisch gehalten sind, erzählen sie eine zusammenhängende Geschichte, die im Booklet mit handgezeichneten Comic-Bildern illustriert wird. Mit deren Zeichenstil verhält es sich genauso wie mit der Musik von COLD: Während sich die einen freuen, wie angenehm rund das alles daherkommt, werden sich die anderen am Fehlen von Ecken und Kanten stören. Man kann es halt nicht allen recht machen.
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