COLD RUSH wurden vor zwei Jahren gegründet. Nach kurzer Einarbeitung stehen die Münchner jetzt mit ihrem Debüt in den Startlöchern. Mit Gothicmetal oder nach ihren Worten „Electro Metal Goth“ wollen die Jungs die Szene erobern und dabei ihren stark poppig angehauchten Stil durchsetzen.

„The Illness“ nennt sich ihr erstes Album, das meiner Ansicht nach ein sehr kurzweiliges Spiel ist. Die Songs dauern in der Regel nicht länger als drei Minuten. Man bleibt dabei überwiegend im Gothicgenre und kombiniert moderne elektronische Klänge mit einem ziemlich industriallastigem Grundgerüst. So ist es nicht verwunderlich, dass die Songs im überwiegend gleichen Tempo vor sich hin stampfen und ihr Schlagzeuger nicht wirklich zeigen kann, was er so im Repertoire hat.

Die Bayern haben merklich Potenzial, setzen dieses aber falsch ein. Die elektrischen Einflüsse sind gut platziert und auch sehr gut ausgearbeitet. Auf der stromgitarrentechnischen Seite sollte jedoch viel mehr geboten werden. Mit schroffem Akkordschieben macht man sich auf Dauer nämlich nicht viele Freunde. Gesanglich hingegen wird viel Abwechslung geboten. Von rauem Hardcoregegröle bis hin zu tiefen Düstervocals der Marke LOVE LIKE BLOOD oder SISTERS OF MERCY wird dabei alles geboten.

Fazit: „The Illness“ ist zwar kein absoluter Rohrkrepierer, aber irgendetwas fehlt. Die Schwächen liegen klar und deutlich an der Gitarrenfront und am eher schwachem Drumming. Im Endresultat bleiben COLD RUSH deshalb gerade noch durchschnittlich.