Cold Night For Alligators - Course Of Events

Review

Lasst Euch nicht täuschen: COLD NIGHT FOR ALLIGATORS aus Kopenhagen mögen ihren Bandnamen von einem ROKY ERICKSON-Song entliehen haben und beschreiben den von ihnen gespielten Stil auf ihrem Facebook-Profil vielsagend als „Metal“, aber mit dem Psychedelic-Rock-Altmeister und traditionelleren Metalklängen haben sie eigentlich nichts am Hut – das ist eher eine Mischung aus Progressive Metal, Djent, Metal-, Death- und Mathcore, was die Band auf ihrem zweiten Album „Course Of Events“ abliefert.

Klar ist aber: Die Dänen wissen, was sie da veranstalten und wie man aus den genannten Stilen etwas Hörenswertes bastelt. Selbst wenn erstmal alles sehr hektisch klingt und die verstörenden, disharmonischen Leads keine Heimeligkeiten aufkommen lassen. Dann gibt es aber auch den ständigen Wechsel von Grunzen und melodiösen Refrains, und hier zeigen COLD NIGHT FOR ALLIGATORS, dass sie auch anders können. „Considering Catastrophy“ und „Followers“ jedenfalls schmeicheln sich geschickt in die Ohren ein, genauso wie das hübsche Instrumental „Eunoia“, das als Ruhe vor dem Sturm durchgeht, der denn mit dem knapp zehnminütigen „Querencia“ folgt, bei dem die Band nochmal alle Register zieht.

Das dürfte allen schmecken, die mit moderneren Metalstilarten und vertracktem Riffing etwas anfangen können, und wenn nach einem Durchlauf von „Course Of Events“ die Ohren zucken, ist das durchaus gewollt. Mir ist das Album an manchen Stellen allerdings ein wenig zu zerrissen, zu wenig fokussiert. Aber strunznormale Songs erwartet hier ja eh keiner, oder? Insofern sollten Hörer der genannten Stilrichtungen durchaus die Antennen ausfahren und die Lauscher aufsperren. Alles klar?

31.01.2016

- Dreaming in Red -

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